Zum Preis von 5 Euro

Essgeschirr billigster Sorte – Plastik im Schulessen

Mittagessen im Wegwerfgeschirr: Der Vater eines Schülers findet das Nahrungsangebot für sein Kind nur noch "traurig". Er fordert Hilfe vom Staat.
Wien Heute
03.12.2024, 05:45

"Stellen Sie sich das mal vor: 500 bis 1.000 Mal Wegwerfteller für den Müll! Täglich!", so Erik M. (Name geändert), der Vater eines 18-jährigen Schülers fassungslos im Gespräch mit "Heute". Die Zustände bei der Essensversorgung an der Schule seines Sohnes in Niederösterreich seien "katastrophal".

Der Betreiber des Internats, der auch die Schulkantine betreut, spare alles zu Tode, so der besorgte Vater. Der Pächter ist seit fünf Jahren verantwortlich. Früher sei es besser gewesen, so Erik M. zu "Heute". Das habe er von Eltern älterer Schüler erfahren.

Plastik im Mittagessen

Seit fünf Jahren sei die Versorgungslage an der Schule seines Sohnes aber untragbar. Das seien Kinder im Wachstum im Alter von 13 bis 20 Jahren, die ihr Mittagessen zum Preis von 5 bis 6 Euro täglich in "billigstem Wegwerfgeschirr" vorgesetzt bekämen.

Es komme immer wieder vor, dass Plastikteile des Plastik-Geschirrs im Essen zu finden seien. Das Besteck müssen die Kinder übrigens selbst mitbringen. "Die Kinder gehen dann mit Messer und Gabel in der Schultasche zum Unterricht", so Erik M. zu "Heute". Wer sein Besteck vergisst, muss sich ein Holzbesteck kaufen, Preis: 1 Euro pro Stück.

Die Internat-Kinder essen Chips und Döner zum Abend

Im Internat wurde letztlich auch das Abendessen für die Kinder gestrichen. Die Schüler seien in einem Altern, in dem sie hungrig seien wie Löwen, so der betrübte Vater: "Die essen nun Chips, Döner oder irgendwas Kaltes von Billa", so Erik M. traurig. Sein eigenes Kind ist inzwischen 18 Jahre alt und kümmert sich nun selbstständig um seine Ernährung. "Dafür zahlt er 15 Euro täglich." Für Frühstück, Mittag, Abendessen. Das Geld gibt ihm der Papa. Er hätte es für sein Kind anders gewollt, aber wenigstens weiß er jetzt, dass sein Kleiner am Ende des Tages was Vernünftiges im Magen hat: "Nun isst er ordentliche Nahrung".

Der Vater wünscht sich, "dass das Ganze komplett neu organisiert wird". Er findet, dass sich der Staat darum kümmern müsse, dass die Kinder an österreichischen Schulen ordentlich versorgt würden – "mit einem warmen Mittagessen, auf einem Keramikteller", so sein bescheidener Traum.

{title && {title} } red, {title && {title} } 03.12.2024, 05:45
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