Grausliche Probe

Essens-Tester verweigerten Biss in verdorbenen Lachs

Sie sind Einiges gewohnt: die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer. Beim Testen einer Speise verging aber jetzt selbst ihnen der Appetit.

Oberösterreich Heute
Essens-Tester verweigerten Biss in verdorbenen Lachs
Viele Ergebnisse waren gut oder in Ordnung, in einem Fall wurde aber selbst den Testern beinahe schlecht. (Symbolbild)
iStock

Bowls, also Gerichte in Schüsseln, sind seit Jahren in. Die Experten der AK Oberösterreich nahmen das zum Anlass, um einen kritischen Blick auf die hippen Produkte zu werfen.

Acht bunt befüllte Gefäße mit rohem Lachs aus Restaurants und Lokalen sowie Supermärkten in Linz, Wels, Steyr, Pasching und Ansfelden (beide Bez. Linz-Land) wurden untersucht. Im Labor prüfte das Team die Ware auf bestimmte Keime wie Bakterien, Pilze und Hefen. Außerdem beurteilten sie Aussehen, Geschmack, Geruch und Textur.

Zwei hui, zwei pfui

Zwei erfreuliche Ergebnisse: In den Schüsseln von Spar ("Eat Happy Poke Bowl Lachs") und Dean & David ("Lachs Avocado Bowl") steckte sowohl sensorisch als auch mikrobiologisch hervorragende Qualität.

Drei weitere Produkte wurden zwar auch für in Ordnung befunden. Sie wiesen aber eine erhöhte Anzahl an Enterobakterien auf. Sie deuten bei einem erhöhten Vorkommen auf einen möglichen hygienischen Mangel hin. Zudem stellten die Prüfer bei zwei der Proben auch leichte sensorische Defizite fest – und zwar im Hinblick auf Geruch und Geschmack einzelner Zutaten.

Essen nach dem Baukastenprinzip
Die Preise für eine Bowl im Test schwankten zwischen 1,19 Euro und 3,17 Euro pro 100 Gramm.
Die Schüsseln werden in einer Art Baukastenprinzip kalt oder lauwarm zubereitet. Als Basis kommen zumeist Reis, Quinoa oder Couscous zum Einsatz. Fisch, Fleisch, Tofu oder Hülsenfrüchte liefern Eiweiß.
Als Vitaminquelle werden verschiedene Gemüsesorten und auch Früchte geschichtet. Zum Schluss wird das Ganze noch mit einem Dressing abgerundet und mit Toppings (etwa Sprossen oder Samen und Nüsse) garniert.

Zwei Bowls wurden als wertgemindert eingestuft. Sie enthielten eine erhöhte Anzahl an Keimen und auch Hefen. In einem Fall lag eine Richtwertüberschreitung bei Bakterien der Art Escherichia coli vor; ein wichtiger Indikatororganismus für fäkale Verunreinigungen von Lebensmitteln.

Diese Speisen konnten auch bei der Verkostung nicht punkten. Zwei Kritikpunkte: muffig schmeckender Reis und der Geruch des Lachses.

Besonders schlimm: Eine Probe wurde wegen der Schwere der Mängel als "für den menschlichen Verzehr ungeeignet" eingestuft. Die mikrobiologischen Ergebnisse zeigten eine Warnwertüberschreitung an Bakterien der Art Bacillus cereus. Sie können unter Umständen eine Magen-Darm-Erkrankung verursachen.

Die sensorische Untersuchung lieferte ebenfalls ein ungustiöses Bild. Im Detail war das Gemüse matschig, der Fisch und auch der Reis schmeckten alt. Die Wakame-Algen rochen bereits so verdorben, dass die Tester eine Verkostung ablehnten.

Die detaillierten Testergebnisse findest du hier.

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    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
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