Oberösterreich

"Essen oder warmes Zuhause" – Mutter ist verzweifelt

Zwei Kinder, Notstandsbezieherin, keine Küche: Die Teuerung trifft eine junge Mutter besonders hart. Die SPÖ pocht auf einen Ausbau des Sozialstaats.

Tobias Prietzel
Frau W. muss sich alleine um zwei Kinder kümmern. (Symbolbild)
Frau W. muss sich alleine um zwei Kinder kümmern. (Symbolbild)
Getty Images

Karin W. (Name von der Redaktion geändert) muss monatlich mit gerade einmal 1.400 Euro auskommen: Die 27-Jährige erhält rund 1.000 Euro Notstandshilfe und 400 Euro Unterhalt für die beiden Kinder. Einer Arbeit nachgehen kann sie nicht, weil ihr älterer Sohn behindert ist und umfassend versorgt werden muss.

Im Frühjahr konnten die drei endlich in eine günstigere Wohnung umziehen. Der Haken: Die Frau musste ein Monat lang doppelt Miete zahlen, für die alte und die neue Wohnung. Dazu kam die Kaution von mehr als 1.700 Euro, für die sie einen Kredit aufnehmen musste.

Die neue Wohnung ist ohne Küche, dafür fehlt das Geld. Dem nicht genug: Beim Stromanbieter ist die 27-Jährige mit fast 900 Euro im Rückstand, bei der GIS mit über 1.600 Euro.

700 Euro zum Leben

Unterm Strich bleiben der Alleinerzieherin 700 Euro für Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung, Mobilität und Gesundheit.

Wegen der explodierenden Preise für Nahrungsmittel und der ungewissen Entwicklung bei den Fixkosten – vor allem bei Heizung und Strom – weiß Karin W. nicht mehr, wie sie sich ihr Leben noch leisten soll. Am Monatsende steht sie mit ihren Kindern vor der Entscheidung: "Essen oder ein warmes Zuhause?"

"Die Teuerung treibt nicht nur Menschen in die Armut, sondern bringt jene, die schon prekär leben, in die Situation einfach alles zu verlieren." SPÖ-Landesparteichef Michael Lindner
Fordert "eine knallharte Debatte über Umverteilung": SPÖ-Landesparteichef Michael Lindner.
Fordert "eine knallharte Debatte über Umverteilung": SPÖ-Landesparteichef Michael Lindner.
SPÖ

In ihrer Verzweiflung hat sich die Frau an die SPÖ Oberösterreich gewandt. "Die Teuerung treibt nicht nur Menschen in die Armut, sondern bringt jene, die schon prekär leben, in die Situation, einfach alles zu verlieren", sagt der geschäftsführende Landesparteiarteivorsitzende Michael Lindner.

"Während Mineralölkonzerne derzeit das Geschäft ihres Lebens machen, weiß eine zweifache Mutter nicht mehr, wie sie ihre Familie satt und warm halten soll", so Lindner. Er fordert "eine knallharte Debatte über Umverteilung".

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