Spitäler vor Kollaps
Eskalation in Gaza – Menschen können keine Ärzte rufen
Im Gazastreifen funktionieren die Internet- und Telefonverbindungen nicht mehr. Bewohner können keine Krankenwagen mehr rufen, warnt die UNO.
Der Ausfall von Internet- und Telefonverbindungen im Gazastreifen wird nach Ansicht von Experten schwerwiegende Folgen für Spitäler und medizinische Einrichtungen in dem abgeriegelten Küstenstreifen haben. Kliniken und Hilfsorganisationen könnten ohne Telefon und Internet nicht arbeiten, schrieb Lynn Hastings, Koordinatorin der Vereinten Nationen für humanitäre Hilfe in den Palästinensischen Autonomiegebieten, auf der Plattform X, dem früheren Twitter.
Ärzte folgen Lärm der Explosionen
Der Palästinensische Rote Halbmond erklärte, die Bewohner des Gazastreifens könnten keine Krankenwagen mehr rufen, sodass Ärzte und Sanitäter dem Lärm der Explosionen folgen müssten, um Verwundete zu finden.
Die Spitäler sind zudem händeringend auf Treibstoff angewiesen, um Notstromaggregate betreiben zu können, die Inkubatoren und andere lebensrettende Geräte versorgen. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte am Freitag jedoch, man gehe davon aus, dass die Hamas allen Treibstoff konfiszieren werde, der in den Gazastreifen geliefert würde.
50.000 Schwangere von Konflikt betroffen
Die Hamas benutze Generatoren, um Luft in ihre Hunderte Kilometer langen Tunnel zu pumpen. Ein solches Netzwerk an Tunneln vermutet das israelische Militär unter dem größten Spital des Gazastreifens. Dort soll auch eine Kommandozentrale der Hamas sein, hieß es in einer Mitteilung der Streitkräfte auf X. "Für Luft brauchen sie Öl", sagte Galant. "Für das Öl brauchen sie uns."
Nach Angaben des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen sind rund 50.000 schwangere Frauen von dem Konflikt betroffen, von denen etwa 5.500 innerhalb der nächsten 30 Tage entbinden sollen. Wenn der Treibstoff ausgehe, würden die Geburtenstationen in Mitleidenschaft gezogen und unter anderem Kaiserschnitte unmöglich werden, warnte die UN-Organisation.