Wirtschaft

Es wird zu teuer – beliebtes Gebäck steht nun vor dem A

Die Teuerung treibt die Produktionspreise in die Höhe. Bei der Wiener Bäckerei Felber könnte der Sparstift bald am Sortiment angesetzt werden.

Roman Palman
Bäckerei-Chefin Doris Felber muss wegen der Teuerung bei ihrem Sortiment genau kalkulieren.
Bäckerei-Chefin Doris Felber muss wegen der Teuerung bei ihrem Sortiment genau kalkulieren.
Sabine Hertel

Inflation und Teuerung setzen nicht nur den Haushalten, sondern auch den Unternehmen zu. Die Kosten für Rohstoffe und Produktion schießen seit Monaten in Richtung Stratosphäre – und stellen die Betriebe damit vor ein Dilemma. Denn kann man wirklich alle gestiegenen Kosten auch an die Kunden weitergeben? Das geht nicht immer und dann muss der Sparstift am Sortiment angesetzt werden. Einzelne Produkte könnten bald gestrichen werden, wie jetzt die Chefin der Wiener Traditionsbäckerei Felber im Talk mit der "Kronen Zeitung" und "Heute" enthüllt.

"Für Gebäck zu teuer"

"Wir schauen uns die Zusammensetzung jedes einzelnen Produktes an und kalkulieren", erklärt Doris Felber. Die erwarteten neuen Preissteigerungen im Herbst könnten deshalb das Aus für viele Gebäck-Sorten bedeuten. Das beliebte Käsestangerl steht leider ganz oben auf der Einsparliste.

"Der Preis für Käse ist seit Februar dreimal angehoben worden, zuletzt um 13 Prozent. Auf eine Salzstange kommen vier halbe Käsescheiben. Allein der Käsen für ein Stangerl kostet uns derzeit 1,25 Euro", schildert die Unternehmerin das Dilemma im Gespräch mit "Heute".

"Wenn das so weiter geht, können wir vielleicht kein Käsestangerl mehr anbieten [...] oder wir werden irgendwann den Preis erhöhen müssen", lautet das tragische Fazit. Doch mit den Mehrkosten für Mehl, Salz oder Hefe müsste sie den Verkaufspreis von aktuell 1,80 Euro auf rund 2,60 Euro anheben – "und das ist für Gebäck zu teuer." Nach dem Sommer will sie endgültig über die Zukunft des Klassikers entscheiden.

Doch nicht nur die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg sind für Felber der Auslöser der Teuerung. Sie sieht laut "Kronen Zeitung" auch "eindeutig erste Folgen der Klimakrise". Nachsatz: "Leider wurde viel zu lange weggeschaut."

Bäcker aus NÖ lässt billige Preise

Vor großen Problemen steht auch Bäckermeister Peter Lechner jr. aus Marbach an der Donau. "Natürlich spüren auch wir die Teuerungen, aber wir haben gesagt, wir wollen den gleichen Preis halten, um jeden Bürger ein leistbares Brot zu ermöglichen. Wir wollen dem Konsumenten zeigen, dass unser Gewinn nicht die Top-Priorität hat", teilt er im "Heute"-Gespräch mit.

Bäcker Peter Lechner jr. aus Marbach legt viel Wert auf Regionalität.
Bäcker Peter Lechner jr. aus Marbach legt viel Wert auf Regionalität.
Privat

Der Bäckermeister bezieht sein Mehl aus der Mühle im Ort. "Wir sind nicht auf ausländische Produkte angewiesen. Wir sind ein kleiner, feiner Betrieb und können daher auf regionale Produkte zurückgreifen. Wir wollen nicht endlos wachsen und zu einem Großbetrieb werden", sagt der 29-Jährige. Er hat den Betrieb von seinem Vater übernommen, der ebenfalls noch täglich in der Backstube steht.

Zusätzlich zur Bäckerei betreibt die Familie auch einen Nahversorger. Der Strom dafür wird zu 100 Prozent von der Photovoltaik-Anlage am Dach produziert. Auch die Bäckerei wird mitversorgt. Nur über Nacht rennt der Öl-Ofen. Doch auch hier überlegt sich der Jungunternehmer bereits eine Alternative.

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