Abschied nach 31 Jahren
"Es war ein Hin und Her": ORF-Star geht vor Weihnachten
Am 20. Dezember moderiert Birgit Fenderl ihre letzte "Studio 2"-Sendung. Anders als Kollegin Verena Scheitz verlässt sie den ORF aus freien Stücken.
Der beliebten ORF-Sendung "Studio 2" wurde eine "Frische"-Kur verordnet. Während die männlichen Moderatoren Norbert Oberhauser (52) und Martin Ferdiny (58) auch nach der Neugestaltung der ORF2-Show im Jänner 2025 auf der TV-Couch bleiben dürfen, wurde der Vertrag von Verena Scheitz (52) nicht verlängert.
Birgit Fenderl (53) hat die Zügel schon davor selbst in die Hand genommen und sich nach 31 Jahren beim ORF entschieden, neue Wege zu gehen – unabhängig von den geplanten Veränderungen in der Sendung.
"Es war ein jahrelanges innerliches Hin und Her, ob ich noch etwas anderes probieren soll", erzählt die ehemalige ZiB-Lady im "Heute"-Gespräch. Nun wagt sie den Schritt. "Ich freue mich sehr darauf, bald meine eigene Chefin zu sein. Hoffentlich bin ich nicht zu mutig", lacht sie. Am 20. Dezember wird Fenderl ihre letzte "Studio 2"-Sendung moderieren, bevor das Format ohne sie umgebaut wird. "Meine Tochter ist inzwischen Studentin, ich habe jetzt mehr Energie, um mich auf meine eigenen Themen zu konzentrieren".
Die TV-Erfahrene, die schon zwei Bücher geschrieben hat, will als Event-Moderation, Medien-Coaching und Keynote-Speakerin arbeiten. "Ich habe viel Erfahrung auf dem Buckel, das möchte ich gerne teilen."
"Nicht die Opferrolle einnehmen"
Die Diskussion darüber, warum Männer wie ihre Kollegen mit über 50 ihren Job im Fernsehen behalten dürfen, gleichaltrige Frauen aber meistens nicht, versteht sie gut. "Es ist unfair. Wir Frauen wissen, wofür und wogegen wir kämpfen." Früher sei es im Fernsehen noch härter gewesen, "es ist besser geworden", betont die ORF-Moderatorin. Ganz anders sei das hingegen beim Film: "Ab einem gewissen Alter gibt es keine Rollen mehr für Frauen", weiß sie aus zahlreichen Gesprächen mit Kulturschaffenden. Gleichberechtigung bedeutet für Fenderl auch, die Oberhand über das eigene Leben zu behalten. "Man darf nicht die Opferrolle einnehmen."
Mit 53 Jahren hat der ORF-Star eine klare Sicht auf den Job: "Ich bin Realistin: In zehn Jahren würde ich nicht mehr moderieren." Der Arbeitsmarkt verändert sich für Frauen, das birgt auch Chancen, hofft Fenderl. "Ich bin in der ersten Generation, die per Gesetz bis 65 arbeiten muss. Früher sind Frauen in meinem Alter in Pension gegangen". Doch davon ist die TV-Powerfrau weit entfernt. Sie will nun verstärkt das Thema "Wechseljahre und Berufsleben" enttabuisieren und anderen Frauen Mut machen. Und: "Ich sage nicht, nie wieder Fernsehen. Ich bin offen".
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Auf den Punkt gebracht
- Birgit Fenderl moderiert am 20. Dezember ihre letzte "Studio 2"-Sendung und verlässt den ORF nach 31 Jahren aus freien Stücken, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen.
- Sie plant, sich künftig auf Event-Moderation und Keynote-Speaking zu konzentrieren und möchte das Thema "Wechseljahre und Berufsleben" enttabuisieren, während sie die Diskussion über Gleichberechtigung im Fernsehen weiterführt.