Gewerkschaftsboss warnt

"Es kann eskalieren" – bleibt es nicht bei Warnstreiks?

Ab kommender Woche streikt die österreichische Metallbranche. Zunächst sind es Warnstreiks, laut Gewerkschaft muss es nicht dabei bleiben. 

Michael Rauhofer-Redl
"Es kann eskalieren" – bleibt es nicht bei Warnstreiks?
Ab Montag kommt es zu Warnstreiks in ganz Österreich. 
georg hochmuth / APA / picturedesk.com

In diesem Jahr zeigt sich die Gewerkschaft angriffslustig wie selten zuvor. Zwar kommt den Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag speziell bei den Metallern seit jeher eine immense Bedeutung zu – immerhin gilt der erzielte Lohnabschluss als Wegweiser auch für andere Branchen – so heftig wie in diesem Jahr wird aber selten gestritten. Weil auch die insgesamt vierte Lohnrunde ohne Ergebnis blieb, kommt es ab kommender Woche also zu Warnstreiks.

PRO-GE-Chefverhandler Reinhold Binder erklärte am Freitag allerdings, dass das möglicherweise "erst der Anfang" der Kampfmaßnahmen sei. Man werde am kommenden Montag in den Betriebsversammlungen das vorliegende Angebot "im Detail" besprechen. Das würde man allerdings von der "Voodoo-Mathematik" bereinigen und darlegen, was (rückwirkend) ab 1. November in der Brieftasche übrig bliebe. Die Versammlungen werden in dreistündige Warnstreiks übergeführt.

Muchitsch verteidgt Binder-Sager

Am Samstag legte der Chef der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) und Nationalratsabgeordneter Josef Muchitsch im Talk mit dem ORF-Radiosender Ö1 nach. Auf die Frage ob die Streik-Situation eskalieren könne, antwortete der Politiker: "Es kann eskalieren. Einfach deshalb, weil das Angebot der Arbeitgeber, das derzeit auf dem Tisch liegt, weit nicht die Teuerungen der letzten zwölf Monate abdeckt. Die Stimmung in den Betrieben ist aufgeheizt unter den Beschäftigten". 

FSG-Boss Josef Muchitsch fordert deutlich höhere Löhne.
FSG-Boss Josef Muchitsch fordert deutlich höhere Löhne.
Helmut Graf

Auch Muchitsch bekräftigt, dass die vom Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) vorgeschlagene Lohnerhöhung eine "Nicht-Abdeckung der Teuerung" sei. Zum verbalen Ausraster seines Mitstreiters und Gewerkschaft-Chefverhandlers Reinhold Binder, wonach die Arbeitgeberseite mit vorgeschlagenen Einmalzahlungen "sche***n" gehen könne, zeigte er Verständnis. Dieser Sage bringe lediglich "Unmut klar zum Ausdruck". 

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock
    mrr
    Akt.