Szene
Erwischt! Wirbel um Doktor-Titel von ORF-Direktorin
User werfen Journalistin Esther Mitterstieler auf Twitter Titelmissbrauch vor. Fakt ist: Die Direktorin des ORF Tirol hat 1992 in Italien promoviert.
Seit September 2021 ist Esther Mitterstieler die Landesdirektorin beim ORF in Tirol, kolportierte Jahresgage: rund 200.000 Euro. Seit 31. Dezember 2021 hatte man dafür ihren Werdegang auf der offiziellen Seite des österreichischen Rundfunks angeführt. Dieser landete jetzt allerdings im Visier mehrerer Twitter-User. Hat die Journalistin etwa bei ihrem Titel geschummelt?
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Twitter-User entdecken Fehler
"Frau Magister (in Italien: "dott.ssa") nennt sich ganz offiziell Frau Dr.", erkannte ein Nutzer der Social-Media-Plattform empört. Ein weiterer fügte in einem Posting hinzu: "Nur weil es (laut Wikipedia) seit Jahrzehnten in Südtirol so praktiziert wird, heißt es nicht, dass es rechtens ist. Vor allem nicht im Ausland."
Er ging sogar noch einen Schritt weiter und machte seinem Ärger mit einer Anschuldigung Luft: "Falls in den letzten drei Jahren aktiv in Österreich geführt, ist es Titelmissbrauch durch die Tiroler ORF-Landesdirektorin."
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"Tatsächlich ist auffallend, dass sich zu ihrer akademischen Karriere in Lebensläufen und auf LinkedIn nichts findet – Wikipedia sagt, sie hat kein Doktorat. Hat sie wirklich keines? Mutet heutzutage komisch an, so einen 'Fehler' in einer exponierten Position zu machen", heißt es in einem weiteren Tweet.
Studium 1992 in Italien abgschlossen
Die Aufregung auf Twitter dürfte den ORF schnell zum Handeln veranlasst haben, denn kurz nachdem die verärgerten Beiträge online gegangen waren, wurde auf der Website der Titel der Mitarbeiterin umgeändert. Ein offizielles Statement gibt es dazu bisher weder vom Sender, noch von Mitterstieler. Gemäß "Heute"-Infos hat Esther Mitterstieler 1992 ihr Studium in Italien abgeschlossen, den Studien-Abschluss aber bis heute nicht in Österreich anerkennen lassen. Ein Umstand der jetzt, wo sie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit höchsten Compliance-Maßstäben zur Führungskraft aufgestiegen ist, naturgemäß die Wogen hochgehen lässt …