Österreich

Erste Wärmestube öffnete Pforten

Heute Redaktion
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Seit Winter 2012 werden Wärmestuben auf Initiative der PfarrCaritas eingerichtet. Im Rahmen des Winterpakets der Caritas sind sie von Dezember bis Ende März für wärmesuchende Menschen offen.

Die Pfarre zum göttlichen Wort (10., Keplerplatz 6) öffnete am 1. Dezember, als erste von 35 Wärmestuben ihre Pforten. Willkommen ist jeder, egal welche Religion oder welche Herkunft. Der Andrang war groß, rund 70 Menschen kamen zur Eröffnung der Wärmstuben-Saison.

Zum Essen gab es Frankfurter und Gulasch für die zahlreichen Besucher. Andreas (54) kennt das Konzept der Wärmestuben schon jahrelang: "Mit dem Ende vom Schilling ist alles teurer geworden. Ich habe eine Wohnung, aber nach Abzug aller Fixkosten bleiben mir nur 150 Euro." Der gelernte Fließenleger, konnte nach einem Arbeitsunfall im Jahr 2011 nicht mehr arbeiten. Heute verdient er ab und zu etwas als Tagelöhner bei der MA48 dazu.

Andreas, arbeitete auch in einem 4Sterne-Hotel am Katschberg: "Wenn ich dort Schnee geschaufelt habe, haben sich mir nur 'Weihnachtsmann' genannt." Zu Weihnachten wünsche er sich lediglich, "dass es mir und meinen Freunden gut geht. Ich würde auch gerne wieder arbeiten. Doch in meinem Alter ist das nicht so einfach."



Schwester Silvia bereitete in der Pfarre alles vor. Sie organisiert auch die Frühstücksessen für Obdachlose. An ihrer Seite steht untertützend der Pastoralassistent Cirilo Bolodrin: "Heute sind bereits deutlich mehr Menschen gekommen als wir erwartet hatten. Uns ist wichtig, dass sich die Damen und Herren hier wohl fühlen. Möglich ist das nur, weil viele Menschen ehrenamtlich mitarbeiten."

Klaus Schwertner, Geschäftsführer Caritas Wien, stellt klar: "Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung der Heute-Leser. Gemeinsam können wir Menschen in Not ein schönes Fest und einen guten Advent möglich machen. Im Vorjahr haben wir in den Wärmestuben mehr als 10.000 Besuche gezählt. Diese Aktion macht deutlich: Diese Menschen sind nicht vergessen." Heute- Leser können unter diesen Link helfen:

Wärmestuben-Info

Spenden unter: winternothilfe.at

Die 35 Wärmestuben von Wiener Pfarren und Vereinen bieten Menschen, egal welcher Herkunft, Religion oder Aufenthaltsstatus im kalten Winter einen schützenden Zufluchtsort. In ausgewählten Wärmestuben werden kostenlose Rechts- und Gesundheitsberatungen angeboten.

Auch dieses Jahr koordiniert die PfarrCaritas die Wärmestuben in den teilnehmenden Pfarren, Klöstern und Vereinen. Ab dem 1. Dezember hat an jedem Tag mindestens eine Wärmestube geöffnet.

Spenden-Wette für die "Heute"-Leser

Wetten, dass „Heute"-Leser das schaffen? Bis 24.12 wollen wir für Obdachlose sammeln: 1.000 Paar Socken, 1.000 Tafeln Schokolade, 450 Handtücher, 1.200 Konservendosen, Hygieneartikel, Lebensmittel und Brettspiele!

Wo? Pfarre Hildegard Burjan (15., Meiselstr. 1)

Wann? Mo-Do 8.30-12 Uhr, Mo-Sa 18.30-19 Uhr, Mi 17-18 Uhr

Die Frauenwärmestube in der Donaucitykirche

In diesem Winter gibt es bei den Wärmestuben der Wiener Pfarren, Klöster und Vereine zum ersten Mal auch eine Wärmestube nur für Frauen. Im Unterschied zur eher sichtbaren männlichen Wohnungslosigkeit versuchen Frauen, ihre Notlage eher privat zu lösen und rutschen somit meist in weitere Abhängigkeiten. Aufgrund dieser sogenannten „verdeckten Wohnungslosigkeit" und der Tatsache, dass obdachlose Frauen einem weitaus höheren Risiko ausgesetzt sind, Opfer gewaltsamer Übergriffe zu werden, hat sich die Wärmestube Donaucitykirche dazu entschlossen, vom 09.01. bis 27.02.2020 immer am Donnerstag ihre Räume ausschließlich für Frauen zu öffnen. Hier können sich Frauen in sicherer Atmosphäre ausruhen, stärken und unterhalten, ohne Angst vor latenten Anzüglichkeiten oder männlichen Dominanzgebarden haben zu müssen.

Zusätzliche zu den wärmestubentypischen Angeboten wie Essen, warmen Getränke, einem offenen Ohr und einer respektvollen Begegnung auf Augenhöhe wird es in der Frauen-Wärmestube am 16.01., 30.01. und 13.02.2020 von 10-12 Uhr auch eine (Frauen-)Rechtsberatung geben.