Aus für rotes Dauerblinken
Erste Tests für dunkle Windparks in den Nachtstunden
Der erste Test im Vollbetrieb für die bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung im Windpark Andau-Halbturn im Burgenland wird anvisiert.
Aktuell wird die technische Lösung für die bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung getestet. "Die Windbranche steht voll und ganz hinter der Einführung der bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung und damit der Minimierung des nächtlichen Blinklichts in Windparks", betont Josef Plank, Obmann der IG Windkraft in einer Aussendung.
1.426 Windkraftanlagen in Österreich
Voraussetzung sei eine kosteneffiziente Lösung, die es ermöglicht, das System auch möglichst breit auszurollen. Mit Anfang 2024 stehen in Österreich 1.426 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.885 Megawatt, "die sauberen und klimafreundlichen Strom für rund 2,55 Mio. Haushalte produzieren".
Windbranche und Politik arbeiten gemeinsam seit rund zehn Jahren an einer Regelung für die bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung, die es ermöglicht, die roten Blinklichter im Windpark bei Nacht nur noch im Bedarfsfall einzuschalten. Nachdem dafür mit einer Novelle des Luftfahrtgesetzes eine gesetzliche Grundlage geschaffen wurde, sollte nun dieser Tage der erste Test im Vollbetrieb für die bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung im Windpark Andau-Halbturn im Burgenland laufen.
Voraussetzung ist eine technische Lösung
"Die Windbranche steht voll und ganz hinter der Einführung der bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung und damit der Minimierung des nächtlichen Blinklichts in Windparks", erklärt Plank und ergänzt: "Voraussetzung dafür ist eine technische Lösung, die für die Betreiber auch kosteneffizient ist, um möglichst viele der derzeit rund 1.430 Windkraftanlagen damit ausstatten zu können."
Die Nachtkennzeichnung von Windrädern ist gesetzlich vorgeschrieben, um Flugobjekte, die in der Nacht und bei schlechter Sicht auf einer niedrigeren Flughöhe unterwegs sind, auf die Windräder aufmerksam zu machen und Kollisionen zu vermeiden. Künftig soll es möglich sein, die Nachtkennzeichnung nur mehr dann zu aktivieren, wenn sich tatsächlich ein Flugobjekt dem Windpark nähert.
Zentrale Steuerung durch die Austro Control
Das österreichische System sieht dafür eine zentrale Steuerung durch die Austro Control vor, die ein Online-Signal sendet, das die Blinklichter automatisiert aus- und einschaltet. Derzeit ist das System im Testbetrieb. Bis Ende August soll die technische Lösung fertiggestellt sein. Bereits errichtete Windparks brauchen für die Umsetzung unter anderem das Einvernehmen mit der zuständigen Luftfahrtbehörde.
"Klare Mehrheit befürwortet Ausbau der Windkraft"
"Eine klare Mehrheit der Bevölkerung befürwortet den Ausbau der Windkraft. Eine bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung, die auch wirklich eine hohe Ausschaltzeit in der Dämmerung und Nachtzeit gewährleistet, ist ein weiterer wichtiger Baustein für die Akzeptanz", ist Plank überzeugt.
Auf den Punkt gebracht
- Die Windbranche in Österreich testet eine technische Lösung für die bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung in Windparks, um die nächtliche Beleuchtung zu minimieren
- Mit 1.426 Windkraftanlagen und einer Gesamtleistung von 3.885 Megawatt soll eine kosteneffiziente Lösung gefunden werden, um das System breit auszurollen und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu steigern
- Die neue Regelung sieht vor, die Nachtkennzeichnung nur bei Annäherung eines Flugobjekts zu aktivieren, und wird derzeit im Testbetrieb von der Austro Control zentral gesteuert
- Bis Ende August soll die technische Lösung fertiggestellt sein