"Sonst Skispringen beerdigen"

Erste Konsequenz nach WM-Eklat der Schummel-Springer

Norwegens Skispringer betrogen bei der Heim-WM in Trondheim. Jetzt gibt es erste Konsequenzen.
Sport Heute
10.03.2025, 13:29

Die Wut auf die Schummel-Skispringer aus Norwegen ist groß. Nicht nur im ÖSV-Team. Die Kombiniererin Lisa Hirner und die Skisprung-Damen im Teambewerb von der Normalschanze könnten bei weiteren Disqualifikationen noch Gold erben.

Klar ist: Norwegens Skisprung-Team hat bei der Heim-WM in Trondheim bewusst und systematisch betrogen. Das gestand Sportdirektor Jan Erik Aalbu am Schlusstag des Großevents bei einer Pressekonferenz im Teamhotel.

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"Unterste Schublade"

"Wir haben Änderungen an den Anzügen vorgenommen in dem Wissen, dass sie nicht legal sind. So wie ich das sehe, haben wir betrogen. Wir haben versucht, das System auszutricksen. Das ist inakzeptabel", sagte Aalbu.

"Das ist unterste Schublade", sagt Polens Cheftrainer, der Tiroler Thomas Thurnbichler, im TT-Interview zum Anzug-Skandal der Norweger. "Da muss es Konsequenzen geben, das ist kein Kavaliersdelikt. Jede Nation investiert viel Geld und Zeit in den Sport, Athleten haben Entbehrungen, alle arbeiten hart."

Sperren gefordert

Der 35-Jährige fordert auch Sperren, bis die Vorgänge lückenlos aufgeklärt seien: "Das ist für mich wie Doping, damit springst du fünf, sechs Meter weiter." Nachsatz: "Wenn ein Athlet auf Eigeninitiative über die Stränge schlägt, ist das eine Sache. Aber wenn der Cheftrainer danebensitzt, dann handelt es sich um systematischen Betrug."

Jetzt gibt es erste Konsequenzen im Anzug-Skandal: Einer der sechs Hauptsponsoren des norwegischen Skisprungverbandes zieht sich per sofort aus der Sponsoringvereinbarung zurück.

Wie die norwegische Versicherungsfirma "Help" gegenüber "NRK" bestätigte, wird das Sponsoring des Nationalteams frühzeitig beendet. "Es versteht sich von selbst, dass unser Logo nicht auf den Trikots eines Teams zu finden ist, das betrügt", erklärte Dag Are Börresen, Kommunikationschef des Unternehmens.

Hannwald: "Sonst Skispringen beerdigen"

Der ehemalige deutsche Star-Springer Sven Hannawald macht sich große Sorgen um seine Sportart: "In meinem schlimmsten Alptraum hätte ich nicht gedacht, dass es so weit kommt. Ich hoffe, dass alle Entscheidungsträger endlich aufwachen und sich ein rigoroses Reglement überlegen. Ansonsten kann man Skispringen in zwei Jahren beerdigen", sagte der 50-Jährige der "Bild"-Zeitung.

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