Wird nun genau untersucht

Erste "Killer-Hornisse" Österreichs nun tiefgefroren

Das erste Exemplar der asiatischen Hornisse in Österreich lebt nicht mehr. Das Tier wurde tiefgefroren und wird nun genauestens untersucht.

Oberösterreich Heute
Erste "Killer-Hornisse" Österreichs nun tiefgefroren
Das erste Exemplar der asiatischen Hornisse wurde zunächst genau vermessen und fotografiert (siehe Bild links), danach wurde das Tier tiefgefroren, jetzt laufen weitere Untersuchungen.
AGES, iStock (Symbolfoto)

Der Fund vergangene Woche hatte international für Schlagzeilen gesorgt. Das erste Mal überhaupt wurde ein Exemplar der asiatischen Hornisse in Österreich gesichtet. Wie berichtet,  hat am Dienstag, 9. April, ein Labormitarbeiter in einem Raum der Doppler-Klinik das ungewöhnliche Insekt gefunden. Es dürfte durch ein offenes Fenster geflogen sein. Der Mann fing das Tier und übergab es an Experten. Volltreffer! Es handelte sich um das erste Exemplar einer asiatischen Hornisse in Österreich.

Nun wurde bekannt, wie das anschließende Prozedere genau ablief. Zuerst wurden noch am Dienstag alle Behörden informiert, auch die ortsansässigen Imkervereine bekamen umgehend eine Information. Ebenfalls noch am 9. April wurde an den Imkerbund und den Erwerbsimkerbund eine Meldung erstattet.

Tier lebend an AGES übergeben

Am Mittwoch wurde das lebende Tier dann an die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) übergeben. Dort wurde dann bestätigt, dass es sich bei dem Tier tatsächlich um ein Exemplar der Gattung "Vespa velutina" handelt.

Fotos des ersten Exemplars

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    Diese Hornisse wurde am Dienstag in Salzburg am Gelände der Klinik gefunden. Sie wurde bei der AGES vermessen und fotografiert.
    Diese Hornisse wurde am Dienstag in Salzburg am Gelände der Klinik gefunden. Sie wurde bei der AGES vermessen und fotografiert.
    AGES

    Heimische Hornisse unter Naturschutz
    Für andere Insekten ist die neue asiatische "Killer-Hornisse" eine Gefahr. Für den Menschen ist sie nicht gefährlicher als die heimische Hornisse. Experten weisen darauf hin, dass Hornissen unter Naturschutz stehen. Wenn man ein Exemplar findet, sollte man dieses auf keinen Fall töten. Wer den Verdacht hat, eine asiatische Hornisse entdeckt zu haben, sollte das sofort melden, das Tier aber nicht umbringen.

    Am Donnerstag wurde dann die Öffentlichkeit informiert, "Heute" berichtete als eines der ersten Medien von dem Fund. In Linz fand zeitgleich ein vom Bienenzentrum OÖ initiierter Runder Tisch statt. Vertreterinnen und Vertreter der Imkerei sowie des Landes Oberösterreich waren eingeladen. Dabei wurden effektive Maßnahmen erarbeitet und diskutiert: Hilfe zur Selbsthilfe (Schulungen zur Erkennung und Bekämpfung), mögliche Fördermaßnahmen von Schutzausrüstung und etwaige Forschungsprojekte.

    Das Exemplar der Hornisse wurde bei der AGES schließlich genau vermessen und fotografiert. Für weitere Untersuchungen und zur Konservierung wurde die Hornisse schließlich tiefgefroren, wie "Heute" erfahren hat. Mit Gen-Tests soll jetzt herausgefunden werden, woher das Insekt genau kommt, ob es verwandt ist mit jenen Tieren, die sich seit 2004 von Südwestfrankreich aus in Europa ausbreiten.

    Warum die Hornisse gefährlich für Bienen ist

    Geschäftsführer Thomas Renner vom Salzburger Landesverband für Imkerei und Bienenzucht erklärt: "Die Asiatische Hornisse wird etwa bis Mitte Juli auch andere Futterquellen als unsere Honigbiene finden. Beispielsweise Obstnektar oder andere kleine Insekten. Danach stehen Bienen, Hummeln oder auch Schmetterlinge auf dem Speiseplan der eingeschleppten Art. Bis in den September macht die Vespa velutina dann vorwiegend Jagd auf Bienen, aber auch auf andere bestäubende Insekten."

    Auf den Punkt gebracht

    • Das erste Exemplar der asiatischen Hornisse in Österreich wurde gefunden und tiefgefroren, um nun genau untersucht zu werden, einschließlich Gen-Tests, um ihre Herkunft festzustellen und ihre Verwandtschaft mit anderen Tieren zu klären
    • Der Fund hat zu Maßnahmen geführt, um Imker zu unterstützen und Effekte auf die lokale Insektenpopulation zu untersuchen
    red
    Akt.