Haustiere
Erschütternd – 300 Ziegen und Schafen drohte der Tod
Weil die Kosten zu hoch wurden, drohten über 300 Schafen und Ziegen aus dem Salzburger Allgäu die Einschläferung. Die Rettung kam in letzter Sekunde.
Eveline Treischl kümmerte sich im Salzburger Allgäu um über 300 Schafe und Ziegen. Auf ihrem Lebenshof fanden diejenigen eine Chance, die sonst keine bekommen hätten. Vielen alten und chronisch kranken Tieren schenkte sie ein liebevolles Zuhause. Doch die Teuerungen der letzten Jahre haben die Kosten für die Pflege der Tiere explodieren lassen. Hinzukommende Probleme mit dem Verpächter des Bauernhofs ließen die Situation endgültig eskalieren.
Schlussendlich war klar: Die Tierfreundin und ihre Schützlinge müssen den Hof verlassen. Eveline Treischl war verzweifelt: "Meine Tiere bedeuten mir alles, das ist meine Familie, meine Kinder, mein Leben." Die drohende Einschläferung der Tiere rückte immer näher. "Heute" berichtete.
Hilferuf in letzter Sekunde
Treischl und ihren Tieren blieb nur noch eine Chance: "Seit der Hilferuf von Eveline uns erreicht hat, haben wir nichts unversucht gelassen, um ihr und den vielen unschuldigen Tieren zu helfen!", so Dieter Ehrengruber, Geschäftsführer von Gut Aiderbichl.
Hinter dem Tierrettungsteam liegen nervenaufreibende Wochen. Vor allem die Unterbringung der Tiere stellte lange Zeit alle vor eine große Herausforderung. Die über 30 Höfe von Gut Aiderbichl boten nicht genug Platz, um gleich 300 Tiere auf einen Schlag aufnehmen zu können. Doch das Team gab nicht auf, und wurde für sein Durchhaltevermögen belohnt: "Wenn es um die Tiere geht, kann es schon sein, dass wir von 0 auf 100 etwas aus dem Boden stampfen", so Bianca Pöckl, Tierretterin von Gut Aiderbichl.
Stall über Nacht gebaut
In Windeseile wurde ein großzügiger, mobiler Stall auf Gut Aiderbichl in Eslarn aufgestellt. "Wir haben durchgearbeitet, auch nachts, und auf den aller letzten Drücker haben wir das durchgezogen", so Michael Meckl von Gut Aiderbichl in Eslarn. Doch damit war es noch nicht getan, die über 300 Tiere mussten außerdem medizinisch untersucht werden. In tagelanger Arbeit wurden Ohrmarken eingezogen, um einen Transport überhaupt erst möglich zu machen. Damit wurde eine der größten Rettungsaktionen seit Bestehen der Tierschutzorganisation erfolgreich durchgeführt.
Nächsten Probleme bahnen sich an
"Wir haben so gearbeitet, wie es für Gut Aiderbichl charakteristisch ist: Schnell und effizient. Wir sind unglaublich stolz und dankbar für die tolle Unterstützung. Doch in Gedanken sind wir schon in der Zukunft. Futter, medizinische Versorgung der chronisch kranken Tiere, das wird weiterhin herausfordernd für uns", so Ehrengruber. Der nahende Winter stellt ein weiteres Problem dar, denn der mobile Stall muss den Witterungsbedingungen angepasst werden.