Oberösterreich

Düstere Prognose – Personalmangel nimmt massiv zu

Nach wie vor ist die Wirtschaft von einem massiven Arbeitskräftemangel betroffen. Jetzt warnen Experten: Ändert sich nichts, drohen schlimme Folgen.

Johannes Rausch
Österreichs Wirtschaft fehlen weiterhin viele Arbeits- und Fachkräfte. (Symbolbild)
Österreichs Wirtschaft fehlen weiterhin viele Arbeits- und Fachkräfte. (Symbolbild)
Getty Images 

Erst kürzlich brachte eine Auswertung der Statistikbehörde Eurostat durch das Neos-Lab ein dramatisches Ergebnis: Beim Arbeitskräftemangel weist Österreich im EU-Vergleich mit Abstand die höchste Quote auf.

Jetzt stimmt die Wirtschaftskammer Oberösterreich in den Chor ein und befürchtet einschneidende Folgen. In einer Aussendung werden Beispiele aus dem Alltag erwähnt, die die aktuelle Lage wiedergeben: Wenn etwa eine Autoreparatur drei Mal so lange dauert oder ein spontaner Gasthausbesuch mit Freunden wegen Personalmangels abgesagt werden muss. 

Laut WKOÖ wird sich die Situation in den kommenden Jahren sogar noch einmal verschärfen. Denn rund 750.000 Menschen ("Babyboomer") gehen bis 2034 in Pension und weniger Junge folgen ihnen nach.

Es sei jetzt "hoch an der Zeit", wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Für die WKO gehen die Vorschläge der Bundes- und Landesregierung in die richtige Richtung, etwa bessere steuerliche Begünstigung von Überstunden.

"Leistung zu fördern"

"Jetzt muss es darum gehen, Leistung zu fördern und viel mehr als bisher zu honorieren", erklärt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. "Ängste, dass die Alten den Jungen, die Ausländer den Inländern oder die Technik den Menschen die Arbeit wegnehmen könnten, waren nie unbegründeter als heute."

WKOÖ fordert Maßnahmen gegen Arbeitskräftemangel
- Flexiblere Arbeit und mehr Chancen durch bessere Kinderbetreuung
- Ein Jahr länger in der Firma jobben und mehr verdienen
- Neue Anreize für Arbeitslose, Jugendliche und Migranten
- Internationale Fachkräfte nach Österreich holen
- Mehr Netto vom Brutto bei freiwilliger Mehrarbeit

Es sei notwendig, dafür zu sorgen, dass Leistung "gerne und engagiert" erbracht wird. Der Wohlstand müsse auch in Zukunft zuerst verdient werden, bevor er verteilt wird.

"Wer etwas anderes behauptet, verkennt den Ernst der Lage, streut den Menschen Sand in die Augen und wird am Ende den wirtschaftlichen und sozialen Abstieg vieler Österreicher zu verantworten haben", so Hummer.

WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer warnt eindringlich vor einer Verschärfung des Personalmangels in den nächsten Jahren.
WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer warnt eindringlich vor einer Verschärfung des Personalmangels in den nächsten Jahren.
WKOÖ

Top-Experte schlägt Alarm

Angesichts der aktuellen Situation steht die Frage im Raum: Droht Österreich bald eine ähnliche finanzielle Schieflage wie Griechenland oder Italien in den vergangenen Jahren?

Nach dem WIFO-Chef Gabriel Felbermayr droht uns genau dieses Szenario, sollte die Regierung nicht schleunigst entgegenwirken. Nach seinen Angaben liegt die Teuerung in Österreich in den letzten vier Monaten um 2,5 Prozentpunkte über dem Eurozonendurchschnitt.

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