Am Hochzeitstag erfahren

Ermittlungs-Ende! Witwe von "Macheten-Mann" fassungslos

Nach der Einstellung des Verfahrens gegen den Polizisten, der ihren Mann erschoss, will seine Witwe weitere Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung.

Christian Tomsits
Ermittlungs-Ende! Witwe von "Macheten-Mann" fassungslos
Ein Bild aus besseren Zeiten – der getötete 55-Jährige am Pferd umarmt im gemeinsamen Urlaub seine geliebte Frau.
privat

Die Schock-Nachricht ereilte sie am Hochzeitstag: Die Witwe (61) des von einem Beamten erschossenen Macheten-Angreifer (55) aus Bad Sauerbrunn (Bgld.) war gerade am Baumgrab ihres geliebten Gatten am Rande Wiens, als sie von der Einstellung des Verfahrens gegen jenen Polizisten erfuhr, der mehrere Kugeln auf ihn abgefeuert hatte – wir berichteten.

Der Schauspieler und Lebenskünstler rief heuer am 5. Jänner selbst den Notruf, da er offenbar einen psychotischen Schub erlebte. Beim Eintreffen der Beamten hatte er eine Machete in der Hand. Da er seiner Frau im Garten des Hauses mit der Waffe nahe kam, eröffnete ein Beamter (52) das Feuer. Der von Medien als "Macheten-Mann" bezeichnete Deutsche verblutete nach mehreren Treffern hilflos im Garten.

"Er hätte mir nie etwas angetan", ist die verzweifelte Witwe nach wie vor sicher und fordert eine Fortführung der Ermittlungen. "Das ist alles eine Farce. Der Bericht der Polizei war voller Fehler, Aussagen der Beamten widersprechen sich. Spuren von Warnschüssen sucht man in den Akten vergeblich. Hingegen fand man eine Kugel in 15 Zentimetern Tiefe unter dem Leichnam meines Mannes – das heißt, man hat auch noch auf ihn geschossen, als er schon am Boden lag", kamen der 61-Jährigen beim Gespräch mit "Heute" erneut die Tränen.

Was sie belastet: Bisher habe sie keinerlei psychologische Hilfe erhalten. Denn für eine finanzierte 20-Stunden Therapie bräuchte es einen Gerichtsprozess, der nun in weite Ferne rückte. "Ich musste sogar die Leichenbeschau und Gerichtsmedizin in Bad Sauerbrunn bezahlen!", beklagt die Witwe, wie sie seither nur zum Handkuss kam.

Das Erlebte kann sie wohl nie vergessen. Dass der Tod ihres Mannes nun jedoch völlig ohne Konsequenzen zu bleiben scheint – trotz des Anfangsverdachts auf grob fahrlässiger Tötung und Gefährdung gegen den Beamten – das will sie nicht hinnehmen.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Witwe des von einem Polizisten erschossenen Macheten-Angreifers erfährt am Hochzeitstag, dass das Verfahren gegen den Beamten eingestellt wurde
    • Sie ist überzeugt, dass ihr Mann ihr niemals etwas angetan hätte und fordert eine Fortführung der Ermittlungen, da sie Fehler im Polizeibericht und Widersprüche in den Aussagen der Beamten sieht
    • Trotz des Anfangsverdachts auf grob fahrlässige Tötung und Gefährdung bleibt der Tod ihres Mannes nun ohne Konsequenzen
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