Umstrittenes Gas-Projekt

"Erhebliche Gefahr": Klimaschützer toben wegen OMV

Weil die OMV im Schwarzen Meer nach Gas bohren will, gehen Umweltorganisationen auf die Barrikaden. Greenpeace ortet grobe Fahrlässigkeit.

Newsdesk Heute
"Erhebliche Gefahr": Klimaschützer toben wegen OMV
Die OMV beobachte laufend die geopolitische Lage und stehe in engem Kontakt mit den rumänischen Behörden, so das Unternehmen.
OMV Petrom - redaktionelle Verwendung honorarfrei / OTS

Vergangenen Freitag hat die rumänische Umweltbehörde im Zuge der Umweltverträglichkeitsprüfung das OMV-Petrom-Gasprojekt "Neptun Deep" vorläufig genehmigt. Es ist das größte geplante fossile Gasprojekt innerhalb der EU.

"Minenfeld Schwarzes Meer"

Bei Klimaschützern wie Greenpeace sorgt die Entscheidung aus Bukarest für Unmut. Die Organisation kritisiert, dass man bei der Prüfung die Folgen der russischen Invasion auf die Ukraine außer Acht lasse, etwa treibende Seeminen im Schwarzen Meer. Eine Greenpeace-Analyse warnt vor dem "Minenfeld Schwarzes Meer" und fordert einen sofortigen Stopp des Projekts.

"Wie kann es sein?"

"Der russische Angriffskrieg macht das Schwarze Meer zu einem Minenfeld. Unter diesen Umständen ein hochexplosives Gasfeld zu erschließen, ist absolut fahrlässig. Wie kann es sein, dass diese Gefahr im Zuge der Umweltverträglichkeitsprüfung nicht beachtet wird? Ohne eine umfassende Risikoanalyse darf die rumänische Umweltbehörde Neptun Deep nicht zulassen", so Marc Dengler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace Österreich.

"Fatale Auswirkungen fürs Klima"

Man kritisiert, dass treibende Seeminen im Schwarzen Meer in der Vergangenheit schon öfter zu Unfällen geführt hätten – etwa im August 2023, als eine Mine unmittelbar an der rumänischen Küste bei Costinesti explodierte. Solche Unfälle hätten "fatale Auswirkungen auf das Klima", so die Umweltschützer. Durch ein wenige Tage andauerndes Gasleck kännten so viel Treibhausgase entweichen, wie sonst in einem ganzen Jahr, warnt Greenpeace.

Nach der vorläufigen Genehmigung hat die Öffentlichkeit zehn Tage Zeit, um Stellungnahmen einzureichen. Auch Greenpeace wird diese Möglichkeit nutzen. Sollte die UVP final genehmigt werden, wird Greenpeace Rumänien Klage einreichen, droht man.

OMV beobachtet Lage

Zum "Kurier" betonte OMV Petrom, dass man laufende die geopolitische Lage beobachte und in engem Kontakt mit rumänischen Behörden stehe. Als umsichtiges Unternehmen versichere man alle Geschäftsaktivitäten und wende dabei ein dezidiertes Risikomanagement an, erklärte eine OMV-Sprecherin zur Zeitung.

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