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Ergebnisse geschätzt – Skandal um deutsche Wahlen
Skandal um die deutsche Bundestagswahl: Offenbar waren Manipulationen in Berlin Tür und Tor geöffnet. Weitere Pannen kommen nun ans Licht.
Offenbar konnten in Berlin bei der vergangenen Bundestagswahl auch Minderjährige abstimmen. Das berichtete der "Tagesspiegel". In Deutschland liegt das Wahlalter eigentlich bei 18 Jahren. Wie die Zeitung weiter schreibt, gibt es konkrete Fälle in den Berliner Bezirken Neukölln und Pankow. Der Leiter des Bezirkswahlamtes vom Stadtteil Pankow sprach von bedauerlichen Einzelfällen. Weiter sagte er, dass es in der Verantwortung der Jugendlichen liege, nicht zu wählen, falls ihnen fälschlicherweise ein Stimmzettel ausgehändigt werde.
Doch dies ist nicht der einzige Wahlskandal, der zurzeit Berlin erschüttert. Laut der "Berliner Zeitung" wurden im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf Wahlergebnisse geschätzt, statt eine Auszählung abzuwarten. So bestätigte dann auch der Bezirkswahlleiter Felix Lauckner, dass die Zahlen geschätzt seien. Wie tatsächlich gewählt wurde, sei noch nicht bekannt.
Zu wenige Stimmzettel
Am Wahltag selbst waren in Berlin auch zu wenige Stimmzettel vorhanden, sodass Wahlberechtigte sehr lange warten mussten. Diese konnten zum Teil nicht rechtzeitig nachgeliefert werden, weil am gleichen Tag der Berliner Marathon stattgefunden hatte.
Nun fordert die deutsche Bundesregierung eine gründliche Untersuchung der Wahlen in Berlin. Regierungssprecher Steffen Seibert dazu: "Es ist die Verantwortung der zuständigen Berliner Stellen und Verantwortlichen, das, was geschehen ist, ganz klar aufzuarbeiten".