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Türkei-Beben: Häuser binnen Sekunden in Schutt und Asch

Nach der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und in Syrien ist die Gefahr noch nicht gebannt. Immer noch krachen reihenweise die Häuser zusammen.

Leo Stempfl
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    In der Türkei und in Syrien kam es in den frühen Morgenstunden zu einem schweren Erdbeben.
    In der Türkei und in Syrien kam es in den frühen Morgenstunden zu einem schweren Erdbeben.
    REUTERS

    In den frühen Morgenstunden des Montags gab es zahlreiche Erdbeben in der Türkei. Das Epizentrum lag rund 30 Kilometer von der Stadt Gaziantep entfernt und 45 Kilometer nördlich der Grenze zu Syrien. In der Grenzregion unweit der Stadt der Aleppo sind abertausende Flüchtlinge provisorisch untergekommen.

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    Besonders das Wetter macht den Einsatz für Freiwillige und Rettungskräfte enorm schwierig. Weite Teile der Region sind von einer Schneedecke bedeckt, die Höchsttemperatur liegt am Montag bei vier Grad. In der Nacht wird wieder Schnee angesagt. Die Chance, dass Verschüttete längere Zeit unter den Trümmern überleben, ist deswegen extrem niedrig.

    Zudem gab es in den Stunden nach dem stärksten Beben, welches einen Wert von 7,8 auf der Richterskala erreichte, noch zahlreiche Nachbeben. Diese erreichten jeweils eine Stärke zwischen 3,7 und 5,2. Auf der Seite der ZAMG sind insgesamt 16 solcher mittelschweren Nachbeben aufgelistet.

    Gebäude stürzen Stunden später ein

    Diese führen dazu, dass die vom ersten Beben stark in Mitleidenschaft gezogenen Gebäude reihenweise in sich zusammenfallen. Die Überlebenschance für Verschüttete sinkt dadurch erneut, andererseits sind auch Helfer dadurch extrem gefährdet. Videos in den sozialen Netzwerken zeigen das gesamte Ausmaß der Zerstörung.

    In Aleppo etwa stürzten auch Stunden nach dem stärksten Beben noch mehrere Häuser ein. Ein ähnliches Bild bietet sich in Şanlıurfa, wo ganze Wohnblocks dem Erdboden gleich gemacht wurden. Neben mehreren Straßen ist auch der Flughafen Hatay wegen der schweren Fahrbahnschäden nicht mehr passierbar. Insgesamt wurden in der Türkei nach bisherigem Stand 1.170 Gebäude zerstört.

    Über 630 Tote

    Die Zahl der Opfer ist mittlerweile auf mehr als 630 angestiegen. Allein auf türkischem Gebiet wurden mindestens 284 Tote sowie mehr als 2.300 Verletzte gezählt, wie Vize-Präsident Fuat Oktay am Montag mitteilte.

    In den von der Regierung in Damaskus kontrollierten Gebieten in Syrien sowie im von pro-türkischen Kräften kontrollierten Teil Nordsyriens gab es mehr als 350 Tote sowie Hunderte Verletzte, wie aus Angaben des syrischen Gesundheitsministeriums und örtlicher Ersthelfer hervorging.

    Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen bekundete via Twitter sein tiefstes Beileid. "An alle Rettungskräfte – bleibt sicher."