Russland

Er überlebte 67 Tage im Meer – jetzt droht Gefängnis

Mikhail Pichugin trieb im Ochotskischen Meer, während sein Bruder und sein Neffe starben. Nun drohen ihm bis zu sieben Jahre Haft.
01.02.2025, 19:38

Der Fall des 45-jährigen Russen Mikhail Pichugin erregte im Oktober letzten Jahres viel Aufsehen: Nach 67 Tagen auf einem Schlauchboot im Ochotskischen Meer konnte er lebend gerettet werden. Während dieser Zeit starben sein Bruder Sergei und sein 16-jähriger Neffe Ilja, die ihn auf einer Walbeobachtungstour begleitet hatten.

Das Unglück begann, als der Motor ihres Schlauchboots knapp 60 Kilometer vor der Küste ausfiel. Die Vorräte an Nahrung und Wasser reichten nicht aus, und Ilja starb Berichten zufolge zuerst an Hunger. Sergei geriet daraufhin in einen psychischen Ausnahmezustand, verweigerte die Nahrungsaufnahme und starb ebenfalls nach einigen Tagen.

Mikhail Pichugin: 50 Kilogramm Körpergewicht verloren

Pichugin überlebte, vermutlich dank seiner Körperreserven, bis er schließlich von einem Fischerboot gerettet wurde. Bei seiner Rettung hatten die Behörden mitgeteilt, Pichugin habe 50 Kilogramm Körpergewicht verloren.

Doch obwohl er ursprünglich als Überlebensheld gefeiert wurde, droht Pichugin nun eine Haftstrafe von bis zu sieben Jahren, wie die "Daily Mail" berichtet. Ihm wird vorgeworfen, durch Verstöße gegen die Seeverkehrsregeln den Tod seiner Verwandten verursacht zu haben, da das Boot nicht weiter als drei Kilometer von der Küste entfernt fahren durfte.

"Jetzt wollen sie mich auch noch ins Gefängnis stecken"

Experten sind erstaunt über sein Überleben in der extrem unwirtlichen Umgebung. Pichugin selbst erklärt, dass es für ihn besonders schwer sei, sowohl den Verlust zu verkraften als auch mit der drohenden Strafe konfrontiert zu werden.

"Ich habe meine Angehörigen verloren, es ist schwer für mich. Jetzt wollen sie mich auch noch ins Gefängnis stecken. Ich verstehe, dass ich das Gesetz gebrochen habe. Ich bin zu weit von der Küste weggefahren." Pichugin betont jedoch, dass eine Verkettung unglücklicher Umstände zum Tod seiner Verwandten führte und nicht sein Fehlverhalten.

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