Skandal-Akte enthüllt
Epstein-Opfer packt aus – "Bill Clinton mag sie jung"
Nun wurden 170 Namen aus dem Umfeld des Sexualstraftäters Epstein veröffentlicht. Auf der Liste steht auch der frühere US-Präsident Bill Clinton.
Im Missbrauchsskandal um den US-Multimillionär Jeffrey Epstein hat ein Gericht nun die Klarnamen von rund 170 zuvor meist anonym behandelten Personen veröffentlicht.
Diese wurden in einem Zivilstreit zwischen der geschädigten US-Amerikanerin Virginia Giuffre (heute 40) und Epsteins langjähriger Partnerin Ghislaine Maxwell (62), die derzeit eine 20-jährige Freiheitsstrafe wegen Menschenhandels verbüßt, genannt. In den über 900 Seiten Gerichtsunterlagen finden sich einige bekannte Namen.
Zeugin erzählt „Clinton mag sie jung“
In den veröffentlichten Dokumenten wird unter anderem der frühere US-Präsident Bill Clinton erwähnt Das mutmaßliche Epstein-Opfer Johanna Sjoberg, sagte 2016, dass Epstein ihr erzählt habe, dass „Clinton sie jung mag“ und sich dabei auf Mädchen bezog. Sjoberg wurde im Alter von 20 Jahren auf einem College-Campus als Massagetherapeutin rekrutiert, hatte jedoch keine Massageausbildung. Sie behauptete, sie sei gezwungen worden, sexuelle Handlungen an Epstein vorzunehmen.
Fotos von Clintons Afrika-Reise aus dem Jahr 2002 zeigen, wie der ehemalige US-Präsident von Chauntae Davies, einem Epstein-Opfer, das als Flugbegleiterin in dem Jet mit dem Spitznamen „Lolita Express“ arbeitete, massiert wird. Auch sie wurde von Epstein als Massagetherapeutin angestellt und soll über vier Jahre hinweg wiederholt von ihm vergewaltigt worden sein.
Diese Promis stehen auf der Epstein-Liste
Clinton reiste mit Epsteins Privatflugzeug
Clinton, bisher im Prozess als „John Doe 36“ bezeichnet, hatte Medien zufolge keinen Einspruch gegen die Nennung seines Namens erhoben. Lange hatte er versucht, seine Verbindung zu Epstein herunterzuspielen, gab aber zu, mit seinem Privatflugzeug gereist zu sein. In den neu veröffentlichten Dokumenten soll er rund 50 Mal erwähnt werden.
Ein Sprecher Clintons sagte am Mittwoch gegenüber CNN, dass er während ihrer Freundschaft nichts von Epsteins „schrecklichen Verbrechen“ gewusst habe und fügte hinzu, dass fast 20 Jahre vergangen seien, seit Clinton das letzte Mal Kontakt mit Epstein hatte.
Ghislaine Maxwell bestritt, dass Clinton jemals Epsteins Privatinsel Little St. James in der Karibik besucht habe. Sie gab jedoch zu, dass er mit Epsteins Flugzeug gereist sei. „Die Behauptung, Clinton habe auf Jeffreys Insel zu Abend gegessen, ist zu 100 Prozent falsch“, sagte Maxwell. Sie behauptet jedoch auch, sich nicht erinnern zu können, mit Virginia Giuffre und Prinz Andrew in London gewesen zu sein – obwohl die drei zusammen auf Fotos zu sehen sind.
Prinz Andrew soll "Orgie mit Minderjährigen" gehabt haben
Ebenso steht der Name des britischen Prinz Andrews auf der Liste. Er soll während seines Aufenthalts in Epsteins karibischem Haus an einer „Orgie mit Minderjährigen“ teilgenommen haben. Wie aus den Dokumenten hervorgeht, behauptet eine Zeugin, Epstein habe sie befugt, „dem Prinzen alles zu geben, was er verlangt“.
Virginia Giuffre behauptet, sie habe dreimal Sex mit Prinz Andrew gehabt, als sie 17 und 18 Jahre alt war. Das dritte Mal soll bei einer Orgie auf Epsteins Privatinsel auf den Amerikanischen Jungferninseln gewesen sein. "Epstein, Andrew, ungefähr acht andere junge Mädchen und ich hatten Sex zusammen. Die anderen Mädchen schienen alle unter 18 Jahre alt zu sein", so Giuffre.
Auch Michael Jackson, Donald Trump, David Copperfield und der Astrophysiker Stephen Hawking tauchen auf der Liste auf. Trump wird in den Dokumenten nichts Ungewöhnliches vorgeworfen. Im Kontext der Befragung gab eine Zeugin an, niemals sexuellen Kontakt zu Trump gehabt zu haben. Ein Opfer erzählt, Michael Jackson in Epsteins Villa in Palm Beach, Florida, gesehen zu haben. Warum er dort war, ist jedoch unklar. Gegen Hawking besteht der Verdacht, an einer "Sexparty" von Epstein teilgenommen zu haben.