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Enthüllt: Entgleister Zug war 80 km/h zu schnell!
Nach dem Unglück im US-Bundesstaat Washington (3 Tote) kam heraus: Statt der erlaubten 48 km/h war der Zug mit 128 Stundenkilometern unterwegs gewesen.
Neue Details zu dem Zugunglück im US-Bundesstaat Washington: Laut Behördenangaben war der entgleiste "Amtrak"-Zug viel zu schnell unterwegs gewesen! Statt umgerechnet 48 Kilometer pro Stunde sei die Bahn mit 77 Passagieren 128 Stundenkilometer schnell gefahren – das teilte die US-Verkehrsbehörde am Dienstag mit.
Bei dem Unglück nahe der Stadt DuPont waren mehrere Waggons von einer Brücke auf die vielbefahrene "Interstate 5" gestürzt – drei Menschen starben, 100 wurden verletzt, zehn davon schwer.
US-Medien berichteten über die Katastrophe (Quelle: YouTube).
Mit der Zugfahrt am Montagmorgen sollte ein neuer, instand gesetzter Streckenabschnitt eingeweiht werden. Die Route führt unter anderem durch eine Kurve über die betroffene Schnellstraße. Ein Autolenker hatte berichtet, dass er mit Tempo 100 parallel zur Bahnstrecke gefahren, der Zug ihn aber einige hundert Meter vor der Kurve noch überholt habe!
Und laut Agentur AP bewiesen Messdaten auf einer Webseite, die die Geschwindigkeiten von Amtrak-Zügen anzeigt, dass der Zug 400 Meter vor der Unfallstelle mit fast 130 Kilometern pro Stunde unterwegs war – wegen der engen Kurve sind dort nur 48 Kilometer pro Stunde erlaubt.
Politiker hatten monatelang vor diesem Szenario gewarnt
Unglück mit Ansage? Fix ist: In den vergangenen Monaten hatten Lokalpolitiker und Behördenvertreter immer wieder starke Sicherheitsbedenken geäußert – dabei ging es besonders um die Geschwindigkeit der Züge in den Kurven, die bis zu 127 Stundenkilometer erreichen sollte. Die Verkehrsbehörde des Bundesstaates hatte aber versichert, dass es wochenlang Inspektionen und Versuche gegeben habe.
"Amtrak"-Präsident Richard Anderson erklärte US-Medien, dass die positive Zugkontrolle bei dem Vorfall nicht aktiviert gewesen sei – diese Technik ermöglicht das Verlangsamen, Stoppen oder Beschleunigen eines Zuges. Anderson sagte, ihm tue sehr leid, was geschehen sei. Bereits 2015 war ein "Amtrak-Zug" in einer Kurve entgleist. Damals kamen in Philadelphia acht Menschen ums Leben – der Zug war mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen ... (tas)