Oberösterreich
Enthüllt! Um so viel wurden Lebensmittel jetzt teurer
Verzweifelter Blick auf die Rechnung: Einkaufen im Supermarkt belastet Kunden immer öfter massiv finanziell. Nun liefern Experten dramatische Zahlen.
Die Teuerung macht nicht Halt vor dem Supermarkt. Diesen drastischen Befund konnten die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich jetzt einmal mehr bestätigen. Sie verglichen die Preisentwicklung von drei Produkten.
Die AK stellte den Einkaufspreis von 2021 bzw. 2022 und den Kaufpreis im August 2023 gegenüber. Dabei berücksichtigten die Tester Aktionspreise bzw. Mengenrabatte nicht. Außerdem blieben die verglichenen Füllmengen unverändert.
Die Ergebnisse sind dramatisch: Der Preis für Toastschinken ist um bis zu 53 Prozent angestiegen. Für Fischstäbchen müssen Kunden heuer im Vergleich zu 2021 um bis zu 50 Prozent mehr bezahlen. Und bei Mozzarella liegt der größte Preisaufschlag verglichen zum Vorjahr bei 44 Prozent.
Eigenmarken teurer geworden
Da teuerungsgeplagte Konsumenten im Supermarkt auf die Kosten achten müssen, greifen sie auf die vermeintlich günstigen Eigenmarken zurück. Für die AK deshalb erstaunlich und problematisch zugleich: Viele Unternehmen haben die Preise für ihre Handelsmarken sehr stark angehoben. Bei Bioprodukten hingegen sind die Kostensteigerungen geringer ausgefallen.
Vor allem Familien mit kleinen Einkommen machen die Preisanstiege extrem zu schaffen: Lebenserhaltungskosten – Miete, Heizung, Nahrungsmittel – sind massiv teurer geworden. Im August lag die Inflationsrate bei rund 7,5 Prozent, doch die Tendenz war zuletzt wieder leicht steigend.
"Totalversagen der Politik"
"Entgegen der Ankündigungen des Bundeskanzlers ist die Inflation zuletzt wieder gestiegen", erklärt AK-OÖ-Präsident Andreas Stangl. "Das ist dem Totalversagen der Politik geschuldet." Die Bundesregierung müsse jetzt endlich regulierend in den Markt eingreifen und Wohnen, Energie, Heizen sowie Lebensmittel wieder leistbar machen, so Stangl.
Preise stärker gestiegen als Inflation
Heimische Kunden ärgert vor allem: Bei vielen Produkten liegt der Preisanstieg bei über zehn Prozent, also deutlich höher als die Inflation. Aus diesem Grund führt die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) seit Oktober eine umfangreiche Untersuchung durch.
Insgesamt werden 34 Produktgruppen – darunter zum Beispiel Trinkmilch, Teigwaren, Tiefkühlpizza, Frischfleisch – unter die Lupe genommen. Die BWB will nun klären, ob der Markt versagt hat. Ergebnisse sollen im Oktober, zwölf Monate nach Start der Analyse, vorliegen.