Oberösterreich
Enthüllt! So viel kostet dich der Führerschein wirklich
Er bedeutet ein großes Stück Freiheit, aber auch einen tiefen Griff ins Börsel: der Führerschein. Die Arbeiterkammer hat jetzt die Preise verglichen.
Die Kosten haben es in sich: Der B-Schein kommt mittlerweile im Schnitt 1.674 Euro, der L17-Kurs 1.687 Euro und die duale Ausbildung (inkl. Übungsfahrten mit Eltern oder Bekannten; Anm.).
Was die AK Oberösterreich ebenfalls erhoben hat: Die Differenz zwischen der teuersten und der billigsten Fahrschule beträgt 500 Euro bei der B-Lenkberechtigung, 548 Euro bei L17 und 379 Euro bei der dualen Ausbildung.
Abgesehen von den Preisen muss freilich auch die Leistung stimmen. Die Konsumentenschützer empfehlen daher, sich bei Freunden und Bekannten nach guten Erfahrungen zu erkundigen.
Ein weiterer Tipp: Man sollte außerdem auf kostenlosen Zugang zum Fahrschul-Übungsparkplatz oder Wiederholungsmöglichkeit ohne Zusatzkosten achten.
Große Preisunterschiede
Bei allen Führerscheinklassen und Zusatzleistungen schwanken die Preise stark. Laut AK lohnt sich ein Vergleich von Paket- und Einzelleistungen.
Die Kosten für die Ausbildung der Klasse B etwa liegen in Oberösterreich zwischen 1.450 und 1.950 Euro. Wird eine zusätzliche Fahrlektion benötigt, zahlt man noch einmal 60 bis 100 Euro.
Nach Erhalt des Scheins müssen innerhalb des ersten Jahres zwei Perfektionsfahrten absolviert werden. Diese kommen auf zwischen 140 bis 280 Euro.
Teures Lernmaterial
Ein weiteres Test-Ergebnis: Die Lernunterlagen sind bei drei Fahrschulen (Börni, Scharinger und WM-Fahrschule) im Preis inkludiert. Ansonsten muss man noch einmal bis zu 75 Euro zahlen.
Fällt man durch, fallen Zusatzkosten für die Wiederholung an. Manche Fahrschulen bieten sogenannte Garantieprüfungen (keine Wiederholungsgebühr bei nicht bestandener Theorieprüfung; Anm.) an.
Alle Details zu den Preisen findest du hier.
Ein Manko: Preisvergleiche fallen häufig schwer, da die Anbieter nicht verpflichtet sind, ihre Tarife bekanntzugeben. Die Arbeiterkammer fordert eine Gesetzesänderung für mehr Transparenz.
Auf den Kosten sitzenbleiben
Was vielen Kunden zusätzlich einen Strich durch die Rechnung machen kann: Muss eine Fahrschule schließen, bleiben die Schüler auf ihren Kosten sitzen. Die AK pocht seit Langem auf eine Handhabe für Konsumenten, um das bereits bezahlte Geld zurückzubekommen.
"Die haben das wenige Geld aus der Lehrlingsentschädigung oder aus Ferialjobs über Jahre gespart, um endlich den Führerschein zu machen", so Präsident Andreas Stangl über junge Betroffene. Seine Kritik: "Und dann verlieren sie auf einen Schlag alles, weil es die Politik verabsäumt hat, die Zahlungen an die Fahrschulen abzusichern."