Oberösterreich

Enthüllt – 2.000-€-Bonus beträgt in Wahrheit nur 850 €

20.000 Arbeitnehmer im Pflege- und Gesundheitsbereich bekommen noch im Dezember 2.000 Euro. Kritiker sagen jetzt: in Wahrheit sind es nur 850 Euro.

Peter Reidinger
2.000 Euro sollen Mitarbeiter in der Pflege und im Gesundheitsbereich in Oberösterreich erhalten.
2.000 Euro sollen Mitarbeiter in der Pflege und im Gesundheitsbereich in Oberösterreich erhalten.
Getty Images/iStockphoto

Die Regierung und das Land OÖ verkündeten stolz: Pflegekräfte und Mitarbeiter im Gesundheitsbereich bekommen 2.000 Euro extra. Am Montag wurde diese Vorgabe des Bundes vom Land Oberösterreich offiziell auf den Weg gebracht, sprich im Landtag bei einer Sitzung beschlossen (mehr hier). 

Damit ist fixiert: Die 20.000 Beschäftigten bekommen das Geld noch im Dezember mit dem Gehalt überwiesen.

In die Freude darüber mischt sich jetzt allerdings harsche Kritik von der Gewerkschaft. Christian Jedinger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft "younion" (vertritt 80 Heime und das Kepler Klinikum) berechnete nämlich, wieviel von den versprochenen 2.000 Euro wirklich übrig bleiben.

Harsche Kritik an Abzügen

Eigentlich habe Sozialminister Johannes Rauch (ÖVP) zunächst ein zusätzliches Monatsgehalt für die Beschäftigten in der Pflege versprochen. "Das wurde dann auf 2.000 Euro reduziert", so Jedinger zu "Heute". Brutto, wohlgemerkt. 

Christian Jedinger von der Gewerkschaft younion übt scharfe Kritik am Pflegebonus.
Christian Jedinger von der Gewerkschaft younion übt scharfe Kritik am Pflegebonus.
iStock, younion

Davon kommen dann laut Jedinger noch einmal rund 460 Euro an Dienstgeberbeiträgen (z.B. Pensionsbeiträg, Kommunalsteuer) weg. Für Sozialversicherung und Lohnsteuer werden ebenfalls knapp 690 Euro fällig. Übrig bleiben von den versprochenen 2.000 Euro dann lediglich 850 Euro, so die Berechnung der Gewerkschaft.

Dass das Geld nun mit Dezember überwiesen wird, sei keine große Leistung. "Immerhin hatte das Land OÖ ja genug Zeit, man hat vier Monate lang geschlafen, da ist sehr wenig weitergegangen", so Jedinger.

Forderung: Geld soll monatlich fließen

Er kritisiert, dass das Geld auf einmal als Bonus bezahlt wird und nicht regelmäßig mit dem Monatsgehalt. "Andere Bundesländer haben das für das nächste Jahr zumindest schon beschlossen", sagt er. "Wir fordern einen dauerhaften, monatlichen Pflegebonus". 

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