Frauchen starb
Entführung? Herzige Hunde bringen Wiener vor Gericht
Nach dem tragischen Tod seiner Freundin behielt ein Wiener die zwei süßen Hunde der Frau. Deren Familie zeigte ihn an, der Fall landete vor Gericht.
Misha und Coco sind zwei unzertrennliche, wahnsinnig herzige Zwergspitze. In der schwersten Zeit seines Lebens spendeten die zierlichen Zeitgenossen einem Wiener (27) Trost. Denn am 25. September 2022 war die Freundin des Mannes, der die reinrassige Rasselbande gehörte, auf tragische Weise ums Leben gekommen.
"Ich behielt Coco und Misha nach ihrem Tod noch ein wenig bei mir, um mit meiner tiefen Trauer nicht ganz alleine zu sein." Erst nach vier Wochen übergab der junge Mann die wertvollen Rassehunde an die Familie der Freundin – in den Augen der Mutter viel zu spät. Sie hatte den Wiener bereits wegen Unterschlagung der Hunde angezeigt, da er sie auch auf Nachfrage nicht herausgegeben habe.
Das stimme so nicht, meint Top-Jurist Mirsad Musliu (Kanzlei Rast/Musliu). Er vertritt den angeblichen "Hundeentführer" und ärgert sich über die Anzeige und den daraus resultierenden Strafantrag. "Das ist alles völlig ungerechtfertigt", bellte er förmlich zu Beginn der Unterschlagungs-Verhandlung am Bezirksgericht Donaustadt, bei der es um insgesamt 1.029 Euro geht. Weil eine Zeugin nicht kam, wurde vertagt. Die Unhundsvermutung gilt.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein Wiener Mann behielt die Hunde seiner verstorbenen Freundin, was zu einer Anzeige und einer Gerichtsverhandlung führte
- Die Familie der Frau warf ihm vor, die Hunde nicht rechtzeitig herausgegeben zu haben, während der Mann behauptet, er habe sie aus Trauer behalten
- Die Verhandlung wurde vertagt, da eine Zeugin nicht erschien