Angehörige erschüttert
Enkerl nach Grabraub – "Oma überlebte KZ, jetzt das"
Unheimliche Serie an Grabschändungen auf Friedhöfen in Wien. Nach Monaten Pause schlugen Grabräuber nun erneut zu – die Betroffenen sind erschüttert.
Im Sommer ließen rund vierzig Überfälle auf Gräber und Gruften in Wien selbst erfahrene Ermittler erschaudern. Das feige Vorgehen, das es schon im alten Ägypten gab, war in Österreich neu. Monate nach dem letzten Coup schlugen skrupellose Täter am Samstag im Schutze der Dunkelheit erneut zu – diesmal am Friedhof Großjedlersdorf.
„Was sind das für Menschen…“
Polizisten stiegen gestern in Gruften hinab, sind sicher: Acht Gräber wurden geplündert, Särge der Verstorbenen auf der Suche nach Schmuck und Grabbeigaben geöffnet, Leichen bewegt. Bei den anwesenden Angehörigen flossen bei der Vorstellung an den Vorgang ein zweites Mal bittere Tränen: "Das schlimmste ist, dass diese Täter die Totenruhe gestört haben", heißt es. "Sie haben unsere Oma, die den Holocaust überlebt hat, geschändet – was sind das für Menschen…", platzt es aus einem weiteren Mitglied einer betroffenen Romafamilie heraus.
Enkelsohn Johann S. (22) klagt: "Es ist furchtbar für uns und unsere Toten. Dieser Schmerz ist schlimmer, als jeder Schaden", verlangt er Aufklärung und ärgert sich, dass Videoüberwachung auf Wiens Friedhöfen wegen Datenschutzbedenken bisher verboten war. Die Friedhöfe erklärten indes, man habe "einen Rahmen für punktuelle Überwachung geschaffen." Gut so: Denn für Insider ist klar – ohne Aufnahmen stehen die Chancen schlecht, die Verdächtigen, die wegen Störung der Totenruhe und Diebstahls verfolgt werden, zu identifizieren. Und: Die gesuchten "Gespenster" sind echte Profis, da sie schwere Steine rasch bewegen und giftigen Gasen trotzen.
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