Wirtschaft
Engpässe vor Weihnachten – diese Waren sind betroffen
In eineinhalb Monaten ist es wieder so weit: Am 24. Dezember ist Weihnachten. Leider muss man auch heuer wieder mit Lieferengpässen rechnen.
Vor allem Personen, die Schmuck oder Elektronik verschenken möchten, werden davon betroffen sein. Viele Produkte werden nämlich in Fernost produziert, wo es unter anderem durch fehlende Einzelteile Lieferengpässe gibt. Somit müssen Händler schon lange vor den Feiertagen volle Lager haben.
Vieles ist nicht verfügbar, wenn es gebraucht wird
Der Kärntner Elektrohändler Hannes Majdic berichtet gegenüber "orf.at" bereits von einer vollen Lagerhalle, eine weitere kommt in Klagenfurt noch dazu, um für das Weihnachtsgeschäfts vorzusorgen. Die Pandemie zeigte ihm, dass vieles nicht verfügbar sein könnte, wenn es gebraucht wird. Hauptsächlich seien dies Spielkonsolen, IT-Produkte oder Laptops, da seien die Frachtkosten in die Höhe geschossen. Vor der Pandemie betrugen die Kosten für einen Frachtcontainer 2.000 Dollar, jetzt seien es 12.000 oder 15.000, so Majdic.
Onlinehandel wurde zur Gewohnheit
Der Elektrohändler betont, dass die Verfügbarkeit das wichtigste Kriterium sei. In der Pandemiezeit haben sich viele Kunden daran gewöhnt, alles im Internet zu bestellen und dass die Produkte innerhalb kürzester Zeit zugestellt werden. Auch Majdic hat einen Online-Shop, der binnen 24 Stunden liefert:
„„Ohne Lager sehe ich für die Elektrobranche wenig Chance. Denn eine Ware kann nicht mehr bestellt werden und man hat sie übermorgen von einem Industrieanbieter. Das ist schier unmöglich.““
Nicht nur seien die Preise für Container gestiegen, auch die Verfügbarkeit sei nicht mehr überall gegeben, sagt Majdic. Dadurch würden auch die Preise für Waren nach oben gehen. Derzeit bereitet sich der Elektrohändler auf den Black Friday am 26. November vor.
Schmuck ist ebenfalls betroffen
Rudolf Moser, ein Großhändler in Klagenfurt, betont, dass auch der Schmuck von den Engpässen betroffen ist. Er beliefert derzeit mehr als 1.000 innerhalb und außerhalb Österreichs. Das größte Problem sei momentan die Verfügbarkeit von Bestandteilen. Man könne beispielsweise die Goldkette made in Italy nicht fertigstellen, weil der Verschluss made in China nicht verfügbar sei, so Moser.
„"Das Problem wird sich so schnell auch nicht lösen lassen."“
Problemfeld China
Der Schmuckhändler unterstreicht, dass es durch die Pandemie auch in China bei den Produzenten in China gegeben hätte, viele Fabriken wären zum Zusperren gezwungen. Manche würden aufgrund von Energieproblemen nur noch wenige Tage pro Woche arbeiten. "Man muss neue Lieferanten finden, das heißt, die Produktplanung verlängert sich. Wir haben schon angefangen, die Herbst-Winter-Kollektion 2022 zu planen, sonst haben wir die Ware im Juli nicht", sagt Moser. Uhren hätten beispielsweise eine Vorlaufzeit von sechs bis sieben Monaten, bei Schmuck seien es vier bis fünf Monate.
Eines zeige sich auch, seine Kunden in Deutschland seien im Bezug aufs Weihnachtsgeschäft noch deutlich zurückhaltender mit den Bestellungen, als Juweliere in Österreich.