Energiesparen: Deutschland lässt 250.000 Wohnungen kalt

Energiesparen ist das Gebot der Stunde – in Deutschland wird daher ein drastischer Schritt durchgeführt. Um Gas zu sparen, senkt der deutsche Wohnungskonzern Vonovia die Heizungstemperaturen über Nacht. Weitere Maßnahmen könnten schon bald folgen.

Maximal 17 Grad

Zwischen 23 Uhr und 6 Uhr wird die Heizungstemperatur in 250.000 deutschen Wohnungen auf maximal 17 Grad gesenkt. Der größte deutsche Immobilienkonzern Vonovia will damit einen Beitrag zum Energiesparen leisten und auch die Mieterinnen und Mieter vor hohen Nachzahlungen schützen, heißt es.

Würde man nun nicht drastisch Gas einsparen, dürften die Mieterinnen und Mieter gegen Jahresende eine Nachzahlung von zwei Monatsmieten erwarten, meint der Konzern. Vonovia erhofft sich jetzt acht Prozent des Heizaufwand durch die Maßnahme einzusparen.

Auch in Sachsen würde man zudem bereits drastischere Schritte einleiten. Hier müssten etwa 300 Haushalte Rationierungen von Warmwasser hinnehmen. Der deutsche Energie- und Wirtschaftsminister Robert Habeck dürfte die Maßnahme begrüßen. Der Grüne fordert schon mehrere Wochen Privatpersonen und Unternehmen zum Energiesparen auf. Ein kürzlich erlassenes Energiesicherungsgesetz erlaubt es Habeck zudem, derartige Schritte für Bevölkerung und Firmen verpflichtend zu machen.

Einige deutsche Freibäder in Nordrheinwestfalen haben bereits angekündigt, ihre Becken über den Sommer nicht mehr zu heizen. Die hohen Temperaturen würden ohnehin dafür sorgen, dass sich die Menschen nach einer Abkühlung sehnen. Damit will in Österreichs nördlichem Nachbarland einem möglichen Gas-Lieferstopp von Russland vorgebeugt werden.