"Wird teurer"

Energie-Chef sagt nächsten Strompreis-Schock an

In naher Zukunft erwartet Verbund-Chef Michael Strugl eher steigende Strompreise. Langfristig werde sich das aber rentieren.

Newsdesk Heute
Energie-Chef sagt nächsten Strompreis-Schock an
Michael Strugl, Chef des Stromkonzerns Verbund. (Archivbild)
Sabine Hertel

Die große Energiekrise ist vorbei, doch die Stromerzeuger befinden sich nach wie vor in einer schwierigen Situation. Aktuell sind die Preise wieder leicht im Steigen, erklärt Verbund-Chef Michael Strugl, der auch Präsident von Oesterreichs Energie ist, in den "Salzburger Nachrichten". Grund dafür seien die wiederum gestiegenen Preise von Gas und CO₂, aber auch die unsichere geopolitische Lage.

Er bemängelt, dass nichtsdestotrotz die Versorger die Preise gesenkt haben, darüber aber nicht viel geredet werde. Möglicher Grund: Die meisten Marktkenner würden erwarten, "dass es am kurzen Ende eher zu steigenden Preisen kommen wird". Zurückzuführen sei dieser Anstieg auf die Kosten der Dekarbonisierung und der Transformation des Stromnetzes.

"Durch die Milliardeninvestitionen, die hier notwendig sind, wird es zunächst teurer", so Strugl. Auf lange Sicht mache das die Preise aber wieder billiger.

Infrastruktur als Knackpunkt

Darüber hinaus müsse die gesamteuropäische Vernetzung vorangetrieben werde, das bringe mehr Versorgungssicherheit und günstigere Preise. Im Weg stehen hier lange Verfahren, schwierige Rechtswege und viele Interessenkonflikte. "Da ist es schwierig, Leitungen zu bauen", sagt der Verbund-Chef den "SN".

Das Ziel, bis 2030 die 100 Prozent Ökostrom in Österreich zu knacken, hält Strugl nach wie vor für realistisch. "2023 wurden mehr als 2,5 Gigawatt an privater Photovoltaik ausgebaut. Das ist so viel installierte Leistung wie alle Donaukraftwerke." Das Problem sei eher, dass es viel mehr Stunden gibt, in denen mehr Strom erzeugt als verbraucht wird, und viele, in denen nicht genug produziert wird. "Das muss man ausbalancieren und gleichzeitig die sichere Versorgung aufrechterhalten."

Auch in den Nachbarländern entstehe dieser Überschuss-Strom zur gleichen – sonnigen – Zeit. "Deswegen ist das bilanzielle Ziel das eine, aber die Transformation in ein stabiles, sicheres, grünes Stromsystem zu schaffen, das auch leistbar ist, das andere."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der Verbund-Chef Michael Strugl warnt vor einem möglichen Anstieg der Strompreise aufgrund gestiegener Gas- und CO₂-Preise sowie unsicherer geopolitischer Lage
    • Er betont, dass die Kosten der Dekarbonisierung und der Transformation des Stromnetzes vorübergehend zu steigenden Preisen führen werden, langfristig jedoch zu günstigeren Preisen
    • Strugl plädiert zudem für eine verstärkte europäische Vernetzung, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und die Preise zu senken
    • Trotz Herausforderungen hält er das Ziel, bis 2030 100 Prozent Ökostrom in Österreich zu erreichen, für realistisch
    red
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