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Empörung! EU-Land klebt Schock-Etiketten auf Alkohol

Warnhinweise bei Zigaretten sind nichts Neues. Nun führt das erste EU-Land ähnliche Schock-Etiketten auf Alkohol. Die Entscheidung sorgt für Empörung.

Nicolas Kubrak
In Irland sollen alkoholische Getränke mit Schock-Etiketten versehen werden.
In Irland sollen alkoholische Getränke mit Schock-Etiketten versehen werden.
Getty Images/iStockphoto

Irland fährt einen knallharten Kurs gegen Alkohol – den schärfsten in der EU. Das Land hat beschlossen, verpflichtende Warnhinweise auf den Etiketten von alkoholischen Getränken zu kleben. Das neue irische Gesetz sieht vor, dass auf diesen Etiketten Kaloriengehalt und Prozentsatz des Alkohols angegeben werden. Außerdem sollen auf Flaschen von Bier, Wein & Co Warnungen über das Risiko des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft sowie das Risiko von tödlichen Tumoren platziert werden.

Drei-Jahres-Frist

Die irische Regierung wird der Alkoholindustrie eine dreijährige First einräumen, um die neuen Warnetiketten auf den Verpackungen anzubringen. "Es ist klar, dass wir in gewisser Weise gegen den Binnenmarkt verstoßen, da wir zusätzliche Änderungen an einem Produkt vorantreiben, verglichen mit der Art und Weise, wie es in anderen Ländern verkauft wird“, erklärte Claire Gordon, Leiterin der Tabak- und Alkoholkontrollabteilung des irischen Gesundheitsministeriums.

Riesen-Empörung in Italien

Italien hingegen vertritt eine gegenteilige Meinung in puncto Alkohol – die Empörung bei unseren Nachbarn ist enorm. Das Land plant in Europa eine Kampagne gegen die irischen Schock-Etiketten auf Weinflaschen. Der italienische Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida will in Brüssel gegen die Entscheidung des irischen Parlaments protestieren. Er betonte, dass es durch den Beschluss zu einer Verzerrung des Markts kommen könnte, was aus seiner Sicht gegen das EU-Recht verstoße. Italiens ablehnende Haltung hat bereits die Unterstützung großer Weinbauländer wie Frankreich und Spanien erhalten.

"Völlig unangebracht"

Auch der Präsident des italienischen Bauernverbands Coldiretti, Ettore Prandini, zeigte sich verärgert. ""Es ist völlig unangebracht, den übermäßigen Konsum von Spirituosen, wie er in den nordischen Ländern üblich ist, mit dem mäßigen und bewussten Konsum von Qualitätsprodukten mit geringerem Alkoholgehalt, wie Bier und Wein, gleichzusetzen", sagte er. "Die Verpflichtung der EU, die Gesundheit der Bürger zu schützen, kann nicht mit Entscheidungen umgesetzt werden, die die Gefahr bergen, dass einzelne Produkte unabhängig von den konsumierten Mengen auf ungerechte Weise kriminalisiert werden", so Prandini.

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