Oberösterreich

Pornos und Rassismus – Chat-Affäre in Pflege-Schule

Die Vorwürfe wiegen schwer: Pflege-Schülerinnen sollen sich für angebliche sexuelle Übergriffe gerächt haben – mit pornografischem Material.

Tobias Prietzel
Weibliche Auszubildende sollen ein Chat mit übelsten Inhalten befüllt haben. (Symbolbild)
Weibliche Auszubildende sollen ein Chat mit übelsten Inhalten befüllt haben. (Symbolbild)
Getty Images

Zunächst hieß es, dass ein spätberufener Schüler – er ist über 50 – vier Mädchen während einer Körperpflege-Ausbildung in Oberösterreich unsittlich berührt haben soll. Die Vorwürfe lösten sich aber letztlich in Luft auf. Der Beschuldigte wehrte sich dennoch, indem er etwas anderes enthüllte.

Rassismus, Gewalt und Pornografie

Er zeigte der Schulleitung den Klassenchat am Handy. Diesen sollen vier Schülerinnen federführend mit übelsten Chats voller rassistischer und sexualisierter Sprüche gefüllt haben, berichtet die "Kronen Zeitung".

Dazu waren Bilder und Videos aus dem Hardcore-Bereich zu sehen. Laut Bericht soll sexuelle Gewalt und Rassismus visualisiert worden sein – vor allem im Zusammenhang mit beeinträchtigten und farbigen Personen.

In dem Chat seien zudem Beschimpfungen und sogar Drohungen gegen Lehrer zu finden, heißt es weiter.

"Das sind Bilder, die mich sehr bewegen und empören", wird eine Vertreterin der zuständigen Oberösterreichischen Gesundheitsholding in dem Bericht zitiert. Sie habe drei Kinder und viele Jahre mit beeinträchtigten Menschen gearbeitet. "Diese Bilder sind für mich verstörend, weil ich sie heute noch vor meinem inneren Auge sehe", so die Frau.

Vier Schülerinnen ausgeschlossen

Die Rechtsabteilung der Organisation wurde eingeschaltet. Eine Kommission ermahnte zwei Austzubildende und schloss vier andere aus der Schule aus. Sie dürfen die Ausbildung nicht fortsetzen. Diese vier sind aber nicht jene, die den ursprünglichen Vorwurf der Übergriffe erhoben hatten.

"Wir schreiten ein und übernehmen Verantwortung, auch für die Zukunft." Vertreterin der OÖ Gesundheitsholding

"Wir schreiten ein und übernehmen Verantwortung, auch für die Zukunft", so die Vertreterin. "Solche Leute könnten einmal in jedem Sektor der Pflege tätig sein. Die könnten zu Hause wehrlose Menschen alleine pflegen. Da möchte man gar nicht weiterdenken."

Prozess gegen ehemalige Pfleger

In Wiener Neustadt in Niederösterreich sind jetzt drei ehemalige Mitarbeiter eines Pflegeheims vor Gericht gestanden. Ihnen wird u.a. schwere Nötigung und das Vernachlässigen wehrloser Personen vorgeworfen.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS