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Eminem und Snoop Dogg machen sich zum NFT-Affen
Bei den MTV Video Music Awards performten die US-Rapper Snoop Dogg und Eminem einen NFT-Song – samt affigen Avataren im zugehörigen Video.
Für Verwirrung, aber auch Kritik sorgten die Rap-Veteranen Eminem und Snoop Dog. Ihren langersehnten Auftritt an den MTV Video Music Awards (VMAs) performte das Duo nämlich als virtuelle Cartoon-Affen. Dabei handelt es sich um ihre NFTs (Non-Fungible-Tokens), virtuelle Avatare oder Gegenstände, die im Metaverse wie Kryptowährungen auf der Blockchain basieren.
Es war ein wenig wie Theater: Zuerst saßen Eminem und Snoop Dogg auf einer schwarzen Couch, bevor sie als NFT-Avatare ins Metaverse fielen und dort den Rest des Songs performten. Es ist schon länger bekannt, dass beide Rapper NFT-Enthusiasten sind und sogar eigene veröffentlicht haben.
Die Affen-Avatare kommen vom NFT-Anbieter Bored Ape Yacht Collective. Dort hat Eminem im Dezember 2021 seinen NFT-Affen für 450.000 Dollar gekauft. Der Auftritt war also auch eine PR-Masche, um für die NFTs der beiden Rapper zu werben.
Enttäuschte Fans
Zuletzt war Eminem im Jahr 2010 an den Awards, Snoop Dogg sogar 2005. Für Langzeit-Fans war der Auftritt also pure Nostalgie. Doch es wurden auch kritische Stimmen laut, denn NFTs haben in vielerlei Hinsicht einen schlechten Ruf. So sind sie in ihrer Exklusivität und dem Wert nicht sicher. So wurde das Borde Ape Yacht Collective bereits Opfer eines Hackerangriffs und viele Userinnen und User verloren ihre hohe Investition.
Einige Fans bezeichnen den Auftritt auch als "Masche der Promis", um sich durch "dieses NFT-Schneeballsystem" noch reicher zu machen und "ihre Fans zu betrügen". Trotzdem scheint das Metaverse auch in der Musik-Industrie immer mehr an Bedeutung zu gewinnen. Dieses Jahr gab es sogar eine Kategorie für "Beste Metaverse-Performance". Diese gewann die südkoreanische Girl-Group Blackpink.
Auch bekannte Namen wie Ariana Grande, Justin Bieber oder BTS haben bereits Metaverse-Projekte hinter sich und waren für die Kategorie sogar nominiert. Ob dies nur ein temporärer Hype ist oder das Metaverse die Musik-Industrie langfristig verändern soll, darüber scheiden sich die Geister.