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Emily (8) von Hamas getötet – jetzt spricht ihr Vater
Die 8-jährige Emily wurde von der Hamas getötet, als die Terroristen am Samstag ihre Siedlung stürmten. Nun erzählt ihr Vater von dem furchtbaren Tag.
Die rund 1.100 Menschen zählende Gemeinde Be'eri wurde am Samstag gegen 6:30 Uhr geweckt, als der Raketen-Alarm ertönte. Anfangs machten sich die Bewohner keine großen Sorgen, da Alarme in dem Ort nahe dem Gazastreifen keine Seltenheit sind. 45 Minuten später erhielten sie jedoch die Nachricht, dass sich Terroristen in ihrer Siedlung aufhielten.
Als Tom Hand die schrecklichen Nachrichten über Terroristen, die in die Häuser seiner Nachbarn eindrangen, hörte, konnte er nur an seine 8-jährige Tochter Emily denken, die sich zu diesem Zeitpunkt in einem Nachbarhaus aufhielt.
"Als ich die Schüsse hörte, war es schon zu spät"
Zwölf Stunden lang stand der Kibbuz an diesem Tag unter Beschuss. Währenddessen wusste Hand weder über den Aufenthaltsort noch über das Schicksal seiner Tochter Bescheid. Emily hatte genau in dieser Nacht bei einer Freundin in einem Nachbarhaus übernachtet. "Sie hatten einen Mädchenabend", so Hand.
„Ich machte mir keine Sorgen, bis ich die Schüsse hörte. Und da war es bereits zu spät. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich vielleicht rennen und sie holen können. Ihre Freundin, die Mutter und sie zu mir nach Hause bringen können. Aber als mir klar wurde, was los war, war es bereits zu spät“, erzählt der Vater gegenüber "CNN".
Als die Hamas von Tür zu Tür ging und dabei mindestens 100 Bewohner ermordete, konnte er seine Tochter nicht erreichen. „Ich dachte, die Armee wird bald hier sein und warte einfach noch ein bisschen länger und länger und länger", berichtet er. Bis das Militär die Kontrolle über die Siedlung hatte, war diese bereits völlig zerstört. Zwei Tage lang musste der Vater dann auf Neuigkeiten über seine Tochter Emily warten.
"Was sie den Menschen in Gaza antun ist schlimmer als der Tod"
In dem herzzerreißenden Interview mit "CNN" berichtet der Vater von dem Moment, als er von dem Tod seiner Tochter erfuhr: "Sie sagten 'Wir haben Emily gefunden. Sie ist tot.' Ich antworte 'Ja'. Ich habe 'Ja' gesagt und gelächelt, denn das war die beste Nachricht von den Möglichkeiten, die ich kannte", berichtet er unter Tränen.
"Ihr Tod war ein Segen"
Von all den schrecklichen Möglichkeiten schien der Tod am wenigsten schmerzhaft für ihn zu sein: „Sie war entweder tot oder in Gaza. Und wenn Sie etwas darüber wissen, was sie den Menschen in Gaza antun, dann ist das schlimmer als der Tod“, sagt er mit zitternder Stimme. "Ich wusste, dass sie nicht allein war. Sie war nicht in Gaza in einem dunklen Raum voller Menschen, die herumgeschubst werden. Jede Minute, jede Stunde, jeden Tag in Angst und das möglicherweise noch jahrelang. Der Tod war also ein absoluter Segen.“
Rund 150 Menschen in Geiselhaft
Derzeit haben die Bewohner der Gemeinde keine Ahnung, was als nächstes passieren wird. „Niemand spricht über Beerdigungen. Wir haben keinen Ort, an den wir gehen können. Die Gemeinde ist jetzt ein geschlossener Armeeraum“, berichtet eine Bewohnerin.
Zusätzlich zu den geschätzten 1.200 Israelis, die am Wochenende von der Hamas umgebracht wurden, entführten die Terroristen rund 150 Menschen, deren Zustand und Aufenthaltsort bisher unbekannt ist. Diese wurden in den Gazastreifen verschleppt und werden dort als Geiseln festgehalten. Israel verkündete daraufhin die Abriegelung des Gazastreifens.