Spieletests

"Ember Knights" im Test – mehr als nur ein "Hades"-Klon

Das Action-Rogue-lite "Ember Knights" hat das Meisterwerk "Hades" als Vorbild, spielt sich aber mehr als grandioses eigenes Game denn als Klon.

Rene Findenig
"Ember Knights" besitzt einen spannenden Gameplay-Loop und motiviert zu zahlreichen Durchgängen.
"Ember Knights" besitzt einen spannenden Gameplay-Loop und motiviert zu zahlreichen Durchgängen.
Doom Turtle

Seit Monaten befindet sich das Action-Rogue-lite "Ember Knights" von Entwickler Doom Turtle und Publisher Twin Sails Interactive auf Steam für PC im Early Access, am 18. Juli wird es nun als Vollversion auf die Spielerinnen und Spieler losgelassen. Wer "Hades" gezockt hat (wer nicht, sollte das dringend nachholen!), weiß bereits, was sie oder ihn erwartet. "Ember Knights" spielt sich sehr ähnlich, setzt aber eigene Gameplay-Meilensteine und auch einen ganz speziellen Grafik-Stil – sowie auf einen deutlichen Multiplayer-Fokus. Der Ansatz ist simpel: Eine fremde Welt wird ins Chaos gestürzt, als der böse Zauberer Praxis den "Ember Tree", einen in Flammen stehenden Baum, der Lebenskraft der Welt zu berauben versucht.

Als heldenhafter Ritter können wir das natürlich nicht zulassen und ziehen gegen den bösen Zauberer in den Krieg, um die Welt wiederherzustellen. Der Weg dorthin spielt sich als abwechslungsreiches und kurzweiliges Hack&Slay, in dem Hunderte Monster durch Dutzende Räume mit unserem Glutschwert geschnetzelt werden wollen. Sind alle Räume eines Areals frei von Bösewichten, geht es weiter ins nächste, wo wir uns in einer von vier Fähigkeiten verbessern dürfen. Die Kämpfe in "Ember Knights" spielen sich superflüssig, was auch wichtig ist. Anders als in vielen ähnlichen Games wird nämlich nicht nur ordentlich draufgehaut, sondern der Schlüssel zum Erfolg liegt im getimten Ausweichen und darauf folgenden Attacken.

Mit Upgrades erschafft man sich den Helden-Ritter

Anfangs gewöhnt man sich beim Zocken schnell an das geforderte Timing, durch härtere und stetig größere Gegner-Gruppen steigt der Schwierigkeitsgrad aber schnell und kontinuierlich an. Um mithalten zu können, müssen die Reflexe sitzen – Spieler bekommen aber auch Unterstützung durch neue Fähigkeiten und Relikte sowie Gold und Gesundheit. In jedem neuen Areal wird man mit einem der vier Boni belohnt. Relikte verbessern verschiedenste Effekte unseres Ritters – etwa die Menge an Gold, die besiegte Gegner fallenlassen, oder aber auch die Abklingzeit der ergatterten Fähigkeiten. Die Fähigkeiten auf der anderen Seite liefern uns neue Angriffsmöglichkeiten wie Flächenschaden durch Feuer oder Pfeilhagel auf die vielen Feinde.

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    Seit Monaten befindet sich das Action-Rogue-lite "Ember Knights" von Entwickler Doom Turtle und Publisher Twin Sails Interactive auf Steam für PC im Early Access, ...
    Seit Monaten befindet sich das Action-Rogue-lite "Ember Knights" von Entwickler Doom Turtle und Publisher Twin Sails Interactive auf Steam für PC im Early Access, ...
    Doom Turtle

    Mit anderen Upgrade-Stellen lässt sich zudem die Gesundheit der Spielfigur wiederherstellen oder erhöhen oder noch mehr Gold für Hilfsitems einsammeln. Die harte Währung in "Ember Knights" ist aber die titelgebende Glut, die wir automatisch auf unserem Weg durch das Spiel einsammeln. Tritt zwangsläufig der Tod unseres Ritters ein, was bei einem Rogue-lite natürlich im Kern der Sache liegt, darf die Glut für verschiedenste Verstärkungen eingesetzt werden, die uns dann dauerhaft im Spiel zur Verfügung stehen. Diese reichen von mehr Angriffsschaden gegen bestimmte Monster bis hin zu Auto-Regenerationen der Gesundheit und zeigen eine riesige Auswahl, bei der man die Spielfigur zu einem gewissen Grad individualisieren kann.

    Im Koop wird "Ember Knights" zu "Vier-Spieler-Hades"

    Daneben gibt es noch eine taktische Komponente: Relikt- und Fähigkeiten-Objekte muss man unbeschadet zurück zum Ember Tree im zentralen Hub der Spielwelt bringen, um neue Kampfverbesserungen mit in den nächsten Spieldurchlauf nehmen zu können. Letztlich gilt: So hart "Ember Knights" auch ist und wird, so viele Möglichkeiten bietet es Spielerinnen und Spielern auch, sich stetig zu verbessern und für die kommenden Runden zu rüsten. Apropos Runden: Die Areale bestehen nicht nur aus vielen Räumen und Monstern, sondern auch aus Mini- und Hauptbossen, die besiegt werden wollen. Das ist leichter gesagt als getan, denn hat man das Timing des Games bis zu ihnen nicht gemeistert, wird es hier richtig knallhart.

    Frustrierend allerdings wird "Ember Knights" nie, dafür sind die Levels zu abwechslungsreich, die Gegner zu spannend und die Verbesserungsmöglichkeiten zu motivierend. Und noch motivierender wird es, wenn man in den Koop für bis zu drei weitere Mitspieler einsteigt. Je höher die Spielerzahl, umso größer der Spaß! Zugegeben, mit vier Spielfiguren und jeder Menge Monster in den kleinen Räumen wird es manchmal unübersichtlich und chaotisch, sich gemeinsam durch die Horden zu schlagen, fühlt sich dann aber wie ein "Vier-Spieler-Hades" an. Das in Verbindung mit einem superflüssigen Gameplay, einem einzigartigen Pixel-Retro-Stil und actiongeladener Musik macht aus "Ember Knights" einen Hit für Rogue-lite-Fans.