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Elon Musk will Menschen Gehirn-Chips implantieren
Mit seiner Firma Neuralink will Elon Musk in einem halben Jahr mit klinischen Versuchen an Menschen beginnen – und ihnen Computerchips einsetzen.
Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk will mit einem seiner weiteren Unternehmen noch im kommenden Jahr Tests mit Computerchips im Gehirn beginnen. Neuralink werde in sechs Monaten in der Lage sein, das Implantat in das Gehirn eines Menschen einzusetzen, kündigte Musk am Mittwoch auf der Jahres-Pressekonferenz seines Start-ups an. Die von Neuralink hergestellte Schnittstelle werde es ermöglichen, durch Gedanken direkt mit Computern zu kommunizieren.
"Natürlich wollen wir extrem vorsichtig sein und sichergehen, dass es gut funktioniert, bevor wir ein Gerät in einen Menschen einsetzen", sagte Musk, aber "wir haben, glaube ich, die meisten unserer Unterlagen bei der (Zulassungsbehörde) FDA eingereicht".
Umsetzung offen
Ob das Vorhaben tatsächlich umgesetzt wird, ist unklar. Der 51-jährige Milliardär ist dafür bekannt, ehrgeizige Ziele für seine Unternehmen zu verkünden, von denen einige dann nie realisiert werden. Auch jetzt liegt Neuralink hinter seinem Zeitplan zurück: So hatte Musk im Juli 2019 angekündigt, noch im Jahr darauf erste Tests an Menschen vornehmen zu können. Bislang wurden die etwa münzgroßen Prototypen aber nur bei Tieren eingepflanzt. Bei der Präsentation von Neuralink wurden Affen gezeigt, die mithilfe des Gehirnchips einfache Videospiele "spielten" oder einen Cursor auf einem Bildschirm bewegten.
In der Vergangenheit wurde Kritik an den Experimenten laut. Im Februar 2022 wurde bekannt, dass von den rund 23 Makaken-Affen, die für die Implantat-Experimente ausgewählt wurden, nur noch sieben lebten. Die Affen sollen laut einer Tierschutzorganisation gequält worden sein, einige wiesen Hirnblutungen oder Geschwüre auf.
„"Natürlich wollen wir extrem vorsichtig sein und sichergehen, dass es gut funktioniert, bevor wir ein Gerät in einen Menschen einsetzen"“
Mithilfe der Schnittstellen will Musk neurologische Erkrankungen heilen. Auch Musik soll so direkt in das menschliche Gehirn gestreamt werden. Das Start-up entwickelt derzeit weitere Implantate, die in das Rückenmark oder die Augen eingesetzt werden sollen, um die Mobilität oder das Sehvermögen wiederherzustellen. Musks oberstes Ziel ist es jedoch nach eigenen Angaben sicherzustellen, dass Menschen von Systemen mit künstlicher Intelligenz nicht intellektuell überfordert werden.
Neuralink ist nicht das einzige Unternehmen, das an Hirn-Computer-Schnittstellen arbeitet. Im Juli hatte Konkurrent Synchron mitgeteilt, als erstes Unternehmen einem US-Patienten einen entsprechenden Chip im Gehirn implantiert zu haben.