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Elegant, praktisch und fortschrittlich

Wer auf britische Sportwagen stand, den Wagen aber auch im Alltag einsetzen wollte, der erhielt 1965 eine neue Alternative: den MG B GT.

Heute Redaktion
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Erstmals öffentlich gezeigt wurde das neue Coupé im Oktober 1965 an der Earls Court Motor Show in London. Scharen von Besuchern bewunderten das Fastback-Coupé, dem Pininfarina eine elegante Silhouette verpasst hatte.

Wer genau hinsah, erkannte, dass die Designer eigentlich gar nicht so viel tun mussten, um aus dem Cabrio, das schon drei Jahre auf dem Markt war, ein eigenständiges Coupé werden zu lassen: Der gesamte Glasaufbau war neu, die Windschutzscheibe und die Seitenscheiben höher, die hintere Scheibe neu, und als Abschluss ergänzte ein Schrägheck (Fastback) die Coupé-Silhouette.

Überdurchschnittlich praktisch

Richtig alltagstauglich wurde das Coupé durch die Heckklappe, die relativ tief hinunterreichte und einen komplett flachen Kofferraumboden freigab, der durch Umklappen der Mini-Rücksitzlehnen noch verlängert werden konnte.

Natürlich ließen sich im nun 1,254 Meter hohen Coupé keine Kommoden transportieren, für den Wochenendeinkauf reichte es aber damals genauso wie heute. Die Rücksitze aber wollte man wohl bestenfalls kleinen Kindern zumuten, geräumig war das Fondabteil nämlich nicht.

Technisch geringfügig modifiziert

Aus Kostengründen wurde so viel wie möglich vom Cabriolet übernommen, so dass auch die eigentlich festere Coupé-Karosserie auf der Bodengruppe der offenen Variante basiert, was zu einem Eigengewicht von 1.075 kg (vollgetankt) führte.

Auch das Fahrerwerk mit Querlenkern und Schraubenfedern vorne sowie einer Starrachse an Längsblattfedern hinten wurde zusammen mit der Zahnstangenlenkung mit wenigen Modifikationen vom Cabrio übernommen, genauso wie die gemischte Bremsanlage mit Scheiben vorne und Trommeln hinten.

Ein Sportwagen?

In der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre war die Konkurrenz des MG B deutlich stärker geworden. Das neue Coupé glänzte zwar durch seine Praxistauglichkeit, war aber relativ teuer geworden; vergleichbare Autos von Alfa Romeo und vor allem Fiat gab es für deutlich weniger Geld.

In den Fahrleistungen (0 bis 100 km/h in 13,9 Sekunden) hinkte das neue Heckklappen-Coupé den Alternativen teilweise deutlich hinterher, in der Höchstgeschwindigkeit konnte es knapp mit den Langsameren mithalten. Bezüglich Praxisnutzen allerdings stand es mit an der Spitze.

Reichen 95 PS für fast 1,1 Tonnen Gewicht?

Im Prinzip wirkt die Leistung schon arg knapp heute, da selbst kleine Dieselpersonenwagen deutlich dynamischer beschleunigen. Aber eigentlich gibt es im Alltag keinen Grund, auf den MG zu verzichten.

Der 1,8-Liter-Vierzylinder wuchtet immerhin 152 Nm auf die Kurbelwelle, und dies bei zivilen 3.000 Umdrehungen. Die vier Gänge lassen sich sorglos schalten, der (damals aufpreispflichtige) Overdrive senkt die Drehzahl im vierten Gang bei 120 km/h um fast 1.000 Umdrehungen.

Der Tonfall des fünffach gelagerten Vierzylinders ist luftig und etwas knurrig, gefällt vor allem im Bereich unter 4.000 Umdrehungen. Weit darüber hinaus muss man auch nicht gehen. Bei 80 km/h fühlt sich das kompakte Coupé (Länge 3,9 Meter) wohl und die Besatzung wähnt sich um 50 Jahre zurückversetzt. Eine günstige Zeitmaschine also, und noch immer passt eine Golftasche problemlos in den Kofferraum.

Weitere Informationen, viele Bilder, Prospekte und ein Tonmuster finden sich auf Zwischengas.com.

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