Wien
Eklat – Tausende Corona-Leugner besetzen Wiener Ring
Rund 3.000 Personen sind aktuell am Burgtor eingekesselt. Es kam bereits zu ersten Tumulten und gezielten Angriffen auf Journalisten.
Die Ankündigung der Behörden, dass alle Versammlungen am Wochenende verboten sind, scheint keinen tieferen Eindruck bei den Gegnern der Corona-Maßnahmen hinterlassen zu haben. Insbesondere Rechtsextremisten riefen im Internet dazu auf, trotzdem zu kommen.
Bereits gegen 12 Uhr sammelte sich eine Gruppe von 25 Menschen an der Oper um den Rechtsextremen Gottfried Küssel. Nachdem diese kurz von Polizeibeamten umstellt wurde, fuhren die Einsatzkräfte davon. Die Gruppe nutzte die Gunst der Stunde, um geschlossen den Ring entlang Richtung Heldenplatz zu spazieren.
Großer Zustrom
Schnell wurde auch klar, weswegen die Polizeibusse davonfuhren. Denn am Ring spaziert ein kaum abreißender Strom an Kleingruppen in Richtung Helden- und Maria-Theresia-Platz. Im Minutentakt rasen deswegen Kolonnen an Einsatzkräften vorbei.
Wer ein Schild oder eine Fahne trägt, dessen Gruppe wird von der Polizei angehalten und umstellt. Trotzdem stoßen immer mehr Menschen zu der Hauptversammlung am Burgtor. Auch die rechtsextremen Identitären mobilisierten kräftig. Vereinzelt sind auch Bibeln zu sehen.
Ringsperre
Wegen der Masse an Menschen musste die Polizei gegen 13 Uhr den Ring sperren. Rund 3.000 Menschen halten sich aktuell auf diesem auf und skandieren Parolen wie "Kurz muss weg".
Um 13.10 Uhr wurde die Versammlung schließlich von der Polizei aufgelöst, da die Covid-Maßnahmen nicht eingehalten wurden. Wie hart die Polizei tatsächlich eingreifen wird, bleibt abzuwarten. Aktuell kreist ein Polizeihubschrauber über der Innenstadt, Kräfte der Polizei blockieren den Ring und hindern die Demonstranten am Marschieren.
Aktuell kommt es vermehrt zu Angriffen auf Journalisten und Ausschreitungen zwischen der Polizei und Demonstrationsteilnehmern.