Szene
Eklat im Live-TV – Gast bei ServusTV stürmt von Bühne
Der Talk im Hangar 7 am Donnerstagabend musste einen Gast missen. Entwickungshelfer und Arzt Reinhard Erös empfand die Runde unter seiner Würde.
Am Donnerstagabend lud ServusTV-Host Michael Fleischhacker zum Talk in den Hangar ein, das Thema: Afghanistan. Hochkarätige Gäste sollten die Frage "Triumph der Taliban: Wiederholt sich 2015?" diskutieren. Doch einem Gast war die Runde nicht hochkarätig genug – weil seine Kollegen ihm über zu wenig Expertise verfügten, sprang der Entwicklungshelfer und Oberstarzt Reinhard Erös auf und stürmte von der Bühne.
"Immer traurig, wenn keiner in der Runde so gescheit ist wie man selber"
Erös schien von Anfang an mit der Diskussionsrunde unzufrieden zu sein und machte seinem Ärger ungehemmt Luft: "Ich habe hunderte Diskussionen und Fernsehrunden zum Thema Afghanistan geführt. Kaum jemand, der mit mir diskutiert, hat jemals einen Taleb – das ist das Singular – getroffen. Wenn ich als Arzt auf Kongressen war und die Diskussion wäre so oberflächlich gelaufen wie hier, mit Leuten, die keine Ahnung von der Thematik haben, dann wäre ich aufgestanden und wieder gegangen", wetterte der Doktor. Das tat Erös schließlich auch.
Moderator Michael Fleischhacker konnte nicht anders als etwas zu sticheln: "Es ist ja immer traurig, wenn man in einer Runde ist, in der keiner so gescheit ist wie man selber. Aber Oscar Wilde hat immer gesagt, man muss nicht in der Pfanne gelegen haben, um über ein Schnitzel zu reden", witzelte der Hangar-Host. Erös hielt noch kurz durch, doch wenige Minuten später riss sein ohnehin schon kurzer Geduldsfaden.
Talkshow-Gast stürmte von der Bühne
Weil Filmemacher, Nah-Ostexperte und Ex-Moslem Imad Karim ihn in Frage stellte, riss sich Erös wutentbrannt das Mikrofon vom Kragen und stürmte mit einer Schimpftirade von der Bühne. Fleischhacker versuchte vergebens, den Ex-Soldaten zu beschwichtigen und zur Rückkehr auf seinen Stuhl zu bewegen. Für die Talk-Runde war es allerdings wohl besser, dass Erös nichts davon hören wollte. Nach seinem uneleganten Abgang verlief die weitere Diskussion zwischen Afghanin Masomah Regl, Aktivistin Sabrina Dorn, Filmemacher Imad Karim und Brigadier Walter Feichtinger ohne Zwischenfälle weiter.