Oberösterreich
"Ekelerregend" – Tester verweigert Biss in Hendlfleisch
Die AKOÖ testete mariniertes Geflügel. Acht der zehn Proben waren in Ordnung. Doch bei zwei der getesteten Fleischstücke gab es Ekel-Alarm.
Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) kauften grillfertig gewürztes Geflügelfleisch im Supermarkt und ließen es direkt nach dem Einkauf sensorisch und mikrobiologisch untersuchen. "Transport und Analyse der zehn Proben wurden von der akkreditierten Prüfstelle Belan Ziviltechniker-GmbH durchgeführt", so die AK.
Großteil einwandfrei
Erfreulich: bei acht der zehn untersuchten Proben lautete das Testurteil "einwandfrei". Es gab aber auch hier kleine Qualitätsunterschiede. "In vier Fällen stellten die sensorisch geschulten Fachleute nach dem Anbraten der Geflügelteile geringfügige geruchliche und/oder geschmackliche Mängel fest, welche sich aber nicht negativ auf das Gesamturteil auswirkten".
Eine Probe habe im rohen Zustand mikrobiologische Mängel aufgewiesen. "Bei sachgemäßer Durcherhitzung von über 75°C, wie auch am Etikett angegeben, kann jedoch davon ausgegangen werden, dass es für die Konsumenten/-innen zu keinen qualitativen Einbußen kommt. Daher wurde auch diese Probe als einwandfrei bewertet."
Auch wenn bei den getesteten zehn Proben laut AK keine Salmonellen nachweisbar waren, kann Geflügelfleisch mit gesundheitsschädlichen Keimen belastet sein. Daher sei es wichtig, die Ware bis zur Verarbeitung kühl und getrennt von anderen Produkten zu lagern, bei der Verarbeitung sauber zu arbeiten und das Fleisch nur in völlig durchgegartem Zustand zu verzehren.
Kühlkette nicht unterbrechen
"Nur wenn die am Etikett angegebene Kühltemperatur (maximal 4° Celsius) eingehalten wird, kann die angegebene Haltbarkeit gewährleistet werden". Daher solle Geflügel in einer Kühltasche mit ausreichend Kühlakkus ohne Umwege nach Hause transportiert und am kältesten Ort im Kühlschrank (Glasplatte über dem Gemüsefach) aufbewahrt werden.
"Vorsicht Knochensplitter"
Bei einer analysierten Hühner-Grilltasse stießen die Experten auf "unsauber geputzte Hühnerteile und teilweise grau-bläuliche Missfärbungen des Fleisches". Zudem wurden Knochensplitter gefunden, welche für bestimmte Personengruppen ein Risiko beim Verzehr darstellen könnten. Die Probe wurde daher als wertgemindert beurteilt.
Grillgenuss sieht anders aus
Grauslich wurde es bei einer anderen Hähnchen-Grillplatte. Da fiel den Experten bereits im Rohzustand "ein alter, ekelerregender Geruch" sowie abermals eine "grau-bläuliche Missfärbung" des Fleisches auf. "Da die Probe auch nach dem Anbraten nach verdorbenem Fleisch roch, wurde diese zur Verkostung abgelehnt und für den menschlichen Verzehr als inakzeptabel eingestuft."