Wirtschaft
Ansage – "Acht Euro wenden keinen Warnstreik ab!"
Der Fachverband Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich hat nach über zehn Verhandlungsstunden ein neues Angebot vorgelegt. Erfolglos.
"Acht Euro wenden keinen Warnstreik ab“, sagt Gerhard Tauchner, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida und Leiter des vida-KV-Verhandlungsteams. Die Gewerkschaft vida wird daher den österreichweiten 24-stündigen Warnstreik am Montag von 0-24 Uhr durchführen.
Niedrige und mittlere Einkommen bedenken
"Die Verantwortung für diesen Warnstreik, für die Auswirkungen auf die Pendler sowie für den wirtschaftlichen Schaden liegt damit ausschließlich bei der Wirtschaftskammer. Hätte sie sich in den letzten zwei Monaten bewegt und ernsthaft verhandelt, hätten wir schon lange einen Abschluss!“, wütet Tauchner.
Keine Lösung am Verhandlungstisch
Die VerhandlerInnen der Gewerkschaft vida hätten die ganze Nacht versucht, am Verhandlungstisch eine Lösung zu finden, aber es sei weiterhin nicht möglich gewesen, ein entsprechendes Angebot der Wirtschaftskammervertreter zu erwirken. "Wir kämpfen für einen nachhaltigen Teuerungsausgleich, der im Zuge der explodierenden Preise vor allem niedrigere und mittlere Einkommen stärker entlastet“, so Tauchner. Er sieht das Angebot als reinen Hohn für die Arbeitnehmer an.
Ganz Österreich steht still
Denn solange es bei der Eisenbahn noch 40-Stunden-Jobs gäbe, wie im Nachtzug, wo KollegInnen 1.356 Euro netto im Monat als Einstiegsgehalt bekommen, gäbe es im Kollektivvertrag noch massiven Aufholbedarf. Derartige Nettoeinkommen liegen erheblich unter der Armutsgefährdungsschwelle, die für einen Einpersonenhaushalt inflationsbereinigt mittlerweile bei über 1.500 Euro netto pro Monat liegt. Am Montag werden zwischen 0 und 24 Uhr keine Züge in Österreich verkehren.
"Solidarität mit den Eisenbahnern"
Die Eisenbahnunternehmen wurden von der Gewerkschaft vida bereits Mitte der Woche verständigt und ersucht, die Fahrgäste entsprechend zu informieren. „Wir ersuchen die betroffenen Fahrgäste um Verständnis, Geduld und Solidarität mit den 50.000 Eisenbahnbeschäftigten und entschuldigen uns für Unannehmlichkeiten“, sagt vida-Chefverhandler Gerhard Tauchner.