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Einsamster Mann lebte 26 Jahre alleine im Dschungel

Der wohl einsamste Mensch der Welt ist vergangene Woche gestorben. Der brasilianische Ureinwohner hatte 26 Jahre völlig alleine im Dschungel gelebt.

Roman Palman
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    Für mindestens 26 Jahre (über)lebte der <a target="_blank" data-li-document-ref="100225343" href="https://www.heute.at/g/einsamster-mann-der-welt-stirbt-nach-26-jahren-im-dschungel-100225343">letzte Ureinwohner vom in Isolation lebenden Stamm der Tanuru</a> völlig alleine und ohne Kontakt zur Außenwelt im brasilianischen Regenwald.
    Für mindestens 26 Jahre (über)lebte der letzte Ureinwohner vom in Isolation lebenden Stamm der Tanuru völlig alleine und ohne Kontakt zur Außenwelt im brasilianischen Regenwald.
    National Indian Foundation / AFP / picturedesk.com

    Für mindestens 26 Jahre (über)lebte der letzte Ureinwohner vom noch in Isolation lebenden Stamm der Tanuru völlig alleine und ohne Kontakt zur Außenwelt im brasilianischen Regenwald nachdem seine Familie und Freunde allesamt 1995 in einem eskalierten Streit mit Landräubern, Holzfällern und Bauern getötet worden waren.

    Jetzt ist auch der letzte Überlebende, dessen richtiger Name völlig unbekannt war, gestorben. Brasiliens Nationale Behörde für Indianer (FUNAI) meldete am Wochenende, dass der auf etwa 60 Lebensjahre geschätzte Mann am vergangenen Dienstag (23. August 2022) tot in einer Hängematte in seiner Hütte aufgefunden worden war.

    Sein bereits halb verwester Körper soll mit Papageien-Federn bedeckt gewesen sein. Hinweise auf Fremdeinwirkungen habe es keine gegeben, dennoch wurde eine Obduktion angeordnet. "Er hat auf seinen Tod gewartet", meint Indigenen-Experte Marcelo dos Santos gegenüber "Amazonia Real".

    Er mochte Honig

    Ein Team von FUNAI rund um den indigenen Beamten Altair Algayer sorgte in den vergangenen Jahrzehnten für Schutz, so dass der letzte der Tanuru in seiner Heimat an der Grenze zu Bolivien ungestört leben konnte, obwohl diese mittlerweile von Viehzuchtbetrieben umgeben ist. Alle drei Monate kam Algayer zum Indigenen und stellte eine Kamera auf, um seine Aktivitäten zu verfolgen.

    Trotz des Kontaktverbots näherten sich seine Betreuer ab und zu. In ihrer Gegenwart sprach der Indigene nie ein Wort. Er nahm aber Samen und Werkzeuge an, die seine Lebensqualität verbesserten. Der Indigene ernährte sich von Wildschweinen, Schildkröten oder Vögeln, die er mit Pfeilen oder tiefen in den Boden gegrabenen Fallen erlegte. Letztere sollen es laut BBC auch gewesen sein, die ihm den Spitznamen "Löchermann" einbrachten. Er mochte auch Honig.

    Nur ein Foto zeigt sein Gesicht

    2011 wurde er von Beobachtern beim Fällen eines Baumes aus der Ferne gefilmt. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, dass er nur einen einfachen Lendenschurz und eine Axt bei sich trug. Seine Haare schien er in langen Dreadlocks zu tragen, um seinen Kopf hatte er ein Stück Stoff gebunden.

    Sieben Jahre später konnte er noch einmal mit einer Kamera eingefangen werden. Ein von FUNAI veröffentlichtes Foto (siehe Diashow oben) zeigt sogar sein Gesicht, als er vorsichtig die Eindringliche aus dem Dickicht heraus beobachtet. Andere Bilder zeigen eine spartanische Hütte aus Palmwedel – sie ist eine von 53 genau baugleichen Unterkünften, die der "Löchermann" zeitlebens errichtet hatte.

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      privat, iStock