Spezial-Therapie nötig

Eine von 7 weltweit: Alina (14) hat seltene Krebs-Art

Bei Alina (14) wurde vor kurzem ein sehr seltener Tumor entdeckt. Die Jugendliche hofft nun auf die medizinische Forschung in Heidelberg.

Österreich Heute
Eine von 7 weltweit: Alina (14) hat seltene Krebs-Art
Alina S. mit ihrem Vater Günther (37) und ihrer Mutter Janine (48).
zVg

Alina S. (14) hätte eigentlich wie alle Teenager den Sommer genießen sollen – Eis essen, Freunde treffen, schwimmen gehen. Doch Anfang Juni wurde bei der Grazerin ein sehr seltenes Weichteilsarkom, ein bösartiger Tumor im Muskel-, Fett- und Nervengewebe, diagnostiziert. Seitdem hat sich das Leben der Jugendlichen um 180 Grad gedreht.

"Alina hatte seit ihrem dritten Lebensjahr eine Beule am rechten Unterschenkel. Unser Arzt hat immer gesagt, es handelt sich um ein Lipom (gutartiger Fett-Tumor, Anm.), er hat das nie genauer untersucht", erzählt Alinas Vater, Günther S. (37), im Gespräch mit "Heute".

Diese Krebsart ist so selten, dass es keine Erfahrungen mit Therapien gibt. Die Ärzte wissen nicht, ob die Chemo bei Alina greifen wird
Günther S.
Vater von krebskranker Alina

Doch vor einigen Monaten begann Alina, unter brennenden und pochenden Schmerzen zu leiden: "Ihr war schwindelig und schlecht", so Günther S. Anfang Juni wurde mittels MRT das Geschwür genauer unter die Lupe genommen, ein Tumor diagnostiziert. Obwohl es anfangs nicht so schlimm aussah, wurde bei der Entfernung des bösartigen Gewebes festgestellt, dass dieses bereits nach innen gewachsen war. Eine Biopsie ergab zudem, dass es sich um eine sehr seltene Form handelt, die hochgradig aggressiv ist. Weltweit soll es davon nur sieben Fälle geben, in Österreich ist Alina die Einzige.

Alina (13) hat seltene Krebs-Art, hofft auf Spezial-Therapie

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    Trotz ihrer Krebs-Diagnose ist Alina ein positiver Mensch.
    Trotz ihrer Krebs-Diagnose ist Alina ein positiver Mensch.
    zVg

    Mittlerweile hat Alina nicht nur drei OPs hinter sich – ihr wurde etwa Muskelgewebe vom linken in den rechten Unterschenkel verpflanzt –, vor kurzem startete auch eine Chemotherapie mit insgesamt neun Zyklen: "Diese Krebsart ist so selten bzw. unbekannt, dass es keine Erfahrungen mit Chemo oder anderen Therapien gibt. Die Ärzte wissen nicht, ob die Chemo bei Alina greifen wird. Das wird sich erst zeigen", meint Günther S., selbst OP-Assistent.

    Eltern kümmern sich rund um die Uhr um Alina

    Obwohl es keine Heilung gibt und die Ärzte maximal das Wachstum des Tumors aufhalten können, gibt die 14-Jährige nicht auf: "Alina ist ein total positiver Mensch, immer am Lachen. Sie ist immer für andere da und macht ihnen Mut – sie motiviert auch uns Eltern, weiterzumachen. Sie sagt immer: 'Was soll ich machen? Da müssen wir durch. Es gibt Schlimmeres!'", berichtet ihr Vater.

    Günther S. und seine Frau Janine (48) sind derzeit in Familienhospizkarenz. Denn Alina – sie sitzt derzeit im Rollstuhl – muss rund um Uhr betreut werden. Auch ihr Zimmer musste behindertengerecht umgebaut werden: "Wir wissen nicht, ob sie geheilt wird, aber wir unternehmen alles, um Alina ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern", meint Günther S.

    Wir haben eine Spendenaktion für Alina ins Leben gerufen. Damit es nicht am Geld scheitert, ihr Leben zu retten
    Günther S.
    Vater von Alina

    Die Familie setzt alle ihre Hoffnungen auf die medizinische Forschung in Heidelberg (D): Dort wird Alinas Tumor ganz genau untersucht, Ärzte versuchen dann, ein eigens darauf zugeschnittenes Medikament zu entwickeln. Ob die Kosten dafür von der ÖGK übernommen werden, steht allerdings noch in den Sternen. Denn die Wirkung des Medikaments ist nicht gesichert.

    Neben der medizinischen Versorgung kommen auch Kosten, etwa für Hilfsmittel und Alternativ-Therapien gegen die Nebenwirkungen der Chemo, dazu. Für die Familie eine große, finanzielle Herausforderung: "Um Alina dies alles zu ermöglichen, haben wir auf 'gofundme' eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Die Spenden werden ausschließlich für ihre Behandlungen verwendet. Damit es nicht am Geld scheitert, ihr Leben zu retten", erklärt Günther S.

    Ihr Wunsch: Besuch eines Sido-Konzertes

    Trotz der Umstände ist und bleibt Alina eine Kämpfernatur. Die 14-Jährige, die reiten, zeichnen, singen und tanzen liebt, will wieder gesund werden: "Sie hat einen großen Wunsch. Sie will auf ein Konzert von Sido gehen", meint Günther S. Die nächste Gelegenheit dazu wäre am 8. und 9. Juli 2025 – denn da gastiert der deutsche Rapper in Graz ...

    Auf den Punkt gebracht

    • Alina (14) aus Graz wurde kürzlich mit einem extrem seltenen und aggressiven Weichteilsarkom diagnostiziert, das weltweit nur sieben Mal vorkommt
    • Trotz zahlreicher Operationen und einer ungewissen Chemotherapie bleibt Alina optimistisch und hofft auf die medizinische Forschung in Heidelberg, während ihre Familie eine Spendenaktion gestartet hat, um die hohen Behandlungskosten zu decken
    red
    Akt.