WEF Risk Report

Eine Gefahr stellt 2025 alles andere in den Schatten

CEOs und Politikerinnen sagten den WEF-Machern, welche Gefahren sie in den kommenden zehn Jahren am meisten ängstigen. Sie zeichnen ein Horror-Bild.

Eine Gefahr stellt 2025 alles andere in den Schatten
WEF 2025: Die Teilnehmer des bevorstehenden Davos-Treffens sagen, wo sie die größten Risiken sehen.
REUTERS

In wenigen Tagen treffen sich Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft in Davos zum alljährlichen Weltwirtschaftsforum (WEF). Kurz vorab legten die WEF-Veranstalter zum 20. Mal ihren Bericht zu den größten Risiken der Welt vor.

Sie befragten dafür 900 Risikofachleute und führende Persönlichkeiten aus der Politik und Wirtschaft. Sie zeichnen ein dramatisches Bild des kommenden Jahrzehnts, wie es in der Medienmitteilung zum Global Risks Report heißt.

Fast zwei Drittel der Befragten erwarten bis 2035 ein turbulentes oder stürmisches globales Umfeld. Für alle 33 Risiken in der Rangliste erwarten sie längerfristig eine Verschärfung.

Das sind die größten Risiken

Als drängendstes unmittelbares globales Risiko für das Jahr 2025 werden bewaffnete Konflikte auf staatlicher Ebene angesehen – fast ein Viertel der Befragten sieht darin die größte Sorge für dieses Jahr. Die weiteren genannten Risiken folgen mit großem Abstand.

Die größten kurzfristigen und langfristigen Risiken

Fehlinformation und Desinformation sind im zweiten Jahr in Folge die wichtigsten kurzfristigen Risiken. Sie könnten das Vertrauen untergraben und Spaltungen innerhalb und zwischen Nationen verschärfen, heißt es. Als weitere wichtige kurzfristige Risiken nennen die Befragten extreme Wetterereignisse, gesellschaftliche Polarisierung, Cyberspionage und Kriege.

Die langfristige Perspektive dominieren Umweltrisiken: Extreme Wetterereignisse, der Verlust der biologischen Vielfalt und der Zusammenbruch von Ökosystemen, kritische Veränderungen der Erdsysteme und die Verknappung natürlicher Ressourcen führen die Rangliste der wichtigsten Risiken der nächsten zehn Jahre an.

WEF 2025: "Noch nie stand so viel auf dem Spiel"

"Zunehmende geopolitische Spannungen, der weltweite Vertrauensverlust und die Klimakrise belasten das globale System wie nie zuvor", sagt WEF-Geschäftsführer Mirek Dušek. Die Führungspersönlichkeiten der Welt stünden vor der Wahl, entweder die Zusammenarbeit und die Widerstandsfähigkeit zu fördern oder sich mit wachsender Instabilität konfrontiert zu sehen. "Noch nie stand so viel auf dem Spiel wie heute."

Bilder: Mutmaßliche Folterkammern der russischen Besatzer

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    Russische Besatzer sollen in der Ukraine systematisch Kriegsgefangene und Zivilisten gefoltert haben. Blick in eine ehemalige Polizeiwache in ...
    Russische Besatzer sollen in der Ukraine systematisch Kriegsgefangene und Zivilisten gefoltert haben. Blick in eine ehemalige Polizeiwache in ...
    IMAGO/ZUMA Wire/Byron Smith

    Mark Elsner, Leiter der Global Risks Initiative des WEFs, fordert koordiniertes gemeinsames Handeln. "Es bedarf dringend neuer Anstrengungen, um das Vertrauen wiederherzustellen und die Zusammenarbeit zu fördern. Die Folgen von Untätigkeit könnten noch über Generationen hinweg spürbar sein."

    Da jedoch 64 Prozent der Experten eine fragmentierte, vom Wettbewerb zwischen Mittel- und Großmächten geprägte Weltordnung erwarten, steht der Multilateralismus unter erheblichem Druck.

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      HEUTE / Sabine Hertel

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      Auf den Punkt gebracht

      • Der WEF Global Risks Report 2025 zeichnet ein düsteres Bild der kommenden Jahre, wobei bewaffnete Konflikte auf staatlicher Ebene als drängendstes Risiko für 2025 angesehen werden.
      • Langfristig dominieren Umweltrisiken wie extreme Wetterereignisse und der Verlust der biologischen Vielfalt die Liste, während Fehlinformation und gesellschaftliche Polarisierung als kurzfristige Bedrohungen hervorgehoben werden.
      red, 20 Minuten
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