Einbürgerung? Rangnick: "Vielleicht über Adoption"

Launiger Fußball-Abend auf der Hohen Warte! Heinz Palme präsentierte im geschichtsträchtigen Ambiente sein Buch "Des Kaisers General".

Der Titel ist Programm. Der Star-Manager war langjähriger Wegbegleiter von Franz Beckenbauer, half mit, die WM 2006 zum deutschen Sommermärchen zu machen.

Als ÖFB-Offizieller betreute er die Teamchef-Ikonen Ernst Happel und Herbert Prohaska – auch den jungen Toni Polster, als der nach einem Nachwuchs-Triumph gegen Italien unerlaubt den Zapfenstreich überzogen hatte, erst in den Morgenstunden in sein Hotelzimmer zurückgekehrt war. Dort wartete bereits ein böser Palme. "Können sie auch nicht einschlafen?", fragte Polster frech.

Diese Anekdote erzählte Polster jetzt gerne wieder. Weil auch der aktuelle Teamchef Ralf Rangnick unter den Gästen war, richtete ihm Polster einen EM-Wunsch aus: "Es wäre schön, wenn wir mit dem Pokal nach Hause kommen." Und voll des Lobes über den Deutschen: "Er macht eine super Arbeit. Den bürgern wir ein."

Rangnick griff die Steilvorlage auf, ist Rot-Weiß-Rot nicht abgeneigt. "Ich wohne ja schon ein Jahr in Österreich. Ich weiß nicht, wie lange man hier arbeiten muss, um die Staatsbürgerschaft zu erhalten. Aber vielleicht ist auch eine Adoption ein Thema", lachte er.

Den Pokal-Wunsch Polsters würde er gerne erfüllen. Aber: "Angesichts unserer Verletzten wäre es ein Wunder, wenn wir den Titel holen. Ich schließe es aber nicht aus, dass wir ins Finale kommen. Dafür müsste aber alles passen."

Rangnick verwies auch auf die Stärken der Gegner, etwa Frankreich. "Oliver Glasner ist ein herausragender Trainer, sein bester Spieler bei Crystal Palace ist Michael Olise, der hat bei den Franzosen keinen Platz. Das sagt schon viel aus."

Gastgeber Palme ist vom EURO-Titel überzeugt. "Rangnick hat Grenzen gesprengt, das Denken verändert und den Glauben gestärkt."

Autor: Klaus Pfeiffer