Welt
Einbetonierte Aktivisten flehen wegen Kälte um Hilfe
Im besetzten Lützerath haben sich in der Nacht auf Donnerstag Klimaaktivisten in den Boden einbetoniert. Doch in der Nacht wurde ihnen eisig kalt.
Da die Temperaturen in der Nacht auf Donnerstag stark gesunken sind, baten die einbetonierten Aktivisten die Polizei um Hilfe, wie der "Focus" schreibt. Grund dafür sollen gesundheitliche Probleme gewesen sein, da die Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt waren. Die Polizei nutzte Presslufthammer, um sie zu befreien. Es wurde auch eine Flex eingesetzt. Die Aktivisten wurden vor umherfliegenden Splittern und Funken geschützt. Nach ihrer Befreiung wurden sie medizinisch untersucht, ehe sie unter Polizeibegleitung das Gelände verlassen konnten.
Die deutsche Polizei hat am Donnerstagmorgen die Räumung des von Aktivisten besetzten Braunkohleortes Lützerath nordwestlich von Köln fortgesetzt. Einsatzkräfte drangen in ein Gehöft ein, wie ein dpa-Reporter berichtete. Sie sägten demnach ein Loch in ein Tor. Nach kurzer Zeit seien erste Aktivisten von Polizisten weggebracht worden. Die Polizei hatte am Mittwoch mit der Räumung von Lützerath begonnen. Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach verteidigte am Donnerstag das Vorgehen der Polizei.
"Mehrere Hundert" harren weiter aus
Die Strategie habe Früchte getragen, es sei gelungen, durch Kommunikation über 200 Demonstranten dazu zu bewegen, das Gelände freiwillig zu verlassen, sagte Weinspach im ZDF-"Morgenmagazin". Die Polizei von Nordrhein-Westfalen hatte zudem die Hilfe der Kletterspezialisten des deutschen Spezialeinsatzkommandos bekommen. Die Beamten holten Aktivisten und Aktivistinnen von der selbst errichteten Plattform in einer der Hallen. Eine Person, die seit Mittwochmorgen auf einem rund acht Meter hohen Monopod in der Nähe der Hallen ausharrte, wurde mit Hilfe eines Hubwagens heruntergeholt.
Im besetzten Dorf Lützerath vermutet die Polizei jedoch weiterhin noch "mehrere Hundert" Aktivisten und Aktivistinnen. Es wird laut dem Sprecher mit einem länger andauernden Einsatz gerechnet. Wie "Focus" berichtet, haben sich Demonstrierende auch an Metallrohre in einbetonierten Fässern angekettet. Eine weitere Aktivistin sitzt im Rollstuhl, der nicht einfach zum Abtransportieren sei. Wirklich motiviert, die Nacht hier zu verbringen, seien sie zwar nicht, sagt die Gruppe bereits am Mittwoch. Doch jetzt seien sie auf die Einsatzkräfte angewiesen, um wegzukommen.