Ein Triumph, den die Foo Fighters nie wollten …

Das Cover der neuen Foo-Fighters-Platte, "But Here We Are", ist tatsächlich fast ganz weiß, quasi ein neues, unbeschriebenes Blatt. So wie schon 1994, als sich Sänger Dave Grohl nach dem Tod seines besten Freundes und Nirvana-Kollegen Kurt Cobain neu erfinden musste, stand er auch 2022, nach dem Tod seines damaligen besten Freundes, Drummer Taylor Hawkins vor dem Nichts. Die Arbeit an "But Here We Are" erfolgte dann untypisch: Im Gegensatz zum üblichen Vorgehen beim Produzieren eines Rockalbums schrieb Grohl zunächst sämtliche Texte, ehe es an die Musik ging.

Zum Verlust von Hawkins kam der Tod seiner Mutter. Alle zehn Songs auf der CD pendeln thematisch zwischen Verlust und Unverständnis, dazwischen schimmern Dankbarkeit, Liebe, Hoffnung und Neustart durch. Es ist schwer, sich "But Here We Are" ohne Stein im Magen anzuhören, gleichzeitig haben die Nummern auf Zuhörer nach einer Weile eine ähnlich therapeutische Wirkung, wie sie auf Grohl wohl beim Schreiben und Einspielen gehabt haben. Am Schlagzeug saß das Mastermind der Band seit zwei Jahrzehnten wieder selbst. Entstanden ist so ein packendes, tiefgründiges Meisterwerk. Auch wenn Dave Grohl diese Platte wohl lieber niemals gemacht hätte…