Wintersport
"Mythos, Legende!" Kriechmayr feiert Kitz-Premierensieg
Vincent Kriechmayr erfüllt sich einen echten Lebenstraum. Österreichs Speed-Star triumphierte erstmals auf der legendären Streif.
In einem packenden Rennen, in dem Läufer mit höheren Nummern für Überraschungen sorgten, setzte sich der Oberösterreicher 23 Hundertstel vor dem italienischen Sensationsmann Florian Schieder und 31 Hundertstel vor dem Schweizer Niels Hintermann durch.
Für den 31-jährigen Oberösterreicher war es der 15. Weltcup-Erfolg, der dritte Abfahrtssieg in der laufenden Saison. Bisher konnten nur Kriechmayr und der Norweger Aleksander Aamodt Kilde eine Saison-Abfahrt für sich entscheiden.
"Mythos, Legende"
Der Doppel-Weltmeister von Cortina d´Ampezzo konnte zwar bereits vor zwei Jahren den Super-G auf der Streif gewinne, nun triumphierte Österreichs Parade-Speedläufer auch in der klassischen Abfahrt. "Die Streif ist ein Mythos, eine Legende. Das ist für einen österreichischen Abfahrer schon das wichtigste Rennen", strahlte der Oberösterreicher im Ziel.
"Natürlich zählt das definitiv mehr als der Super-G, den zu gewinnen, war schon gewaltig. Aber die Abfahrt hat natürlich einen höheren Stellenwert", freute sich der 31-Jährige bereits auf die goldene Gams, die er am Abend bei der klassischen Siegerehrung auf dem Zielhaus erhalten wird.
"Nicht fehlerfrei, aber sehr gut"
Allerdings musste Kriechmayr zittern. "Da sind ein paar richtig knapp herangekommen. Uns war klar, dass es schneller werden könnte, wenn es heller wird, die Sonne herauskommt. Aber meine Fahrt war sehr gut. Nicht fehlerfrei, aber sehr gut", meinte der Oberösterreicher.
Klar ist aber auch: die Form Richtung Ski-WM in Meribel und Courchevel passt. "Ich habe gewusst, dass ich einen guten Grundspeed habe, es ist darum gegangen, die Fehler zu minimieren. Heute war viel Risiko dabei", schilderte der 31-Jährige. Dass bisher nur Kilde und er selbst Saison-Abfahrten gewinnen konnten, wollte Kriechmayr aber nicht überbewerten. "Marco Odermatt ist mehr als reif für einen Sieg, ich bin froh, dass ich ihn noch hinter mir halten konnte", schloss der Doppel-Weltmeister. Bisher wurden 14 Mal in Kitzbühel zwei Abfahrten an einem Wochenende ausgetragen, siebenmal gab es einen Doppel-Sieger. Also hat Kriechmayr die Chance, in der zweiten klassischen Abfahrt am Samstag ein Stück Geschichte zu schreiben.