Millionen Menschen betroffen

Ein Drittel der Menschen Chinas lebt an sinkenden Orten

Der Boden unter vielen chinesischen Städten sackt stetig ab. Infolge der Klimakrise steigt auch das Risiko für Überschwemmungen.

Heute For Future
Ein Drittel der Menschen Chinas lebt an sinkenden Orten
Shanghai gehört zu den betroffenen Metropolen.
Getty Images/iStockphoto

Dass der steigende Meeresspiegel durch den Klimawandel Küstenstädte bedroht, ist seit längerem bekannt. Ein zweiter Effekt droht das Problem zu verschärfen. Nicht nur das Wasser steigt, es sinken zudem auch die Städte. Das belegt eine neue Studie, die ein Team um Zurui Ao von der South China Normal University im Journal "Science" veröffentlichte.

Mithilfe von Satellitendaten untersuchten Ao und sein Team die Topografie von 82 Städten in China mit einer Bewohnerzahl von insgesamt fast 700 Millionen Menschen. Es zeigte sich, dass 45 Prozent der untersuchten urbanen Gebiete sinken.

Schanghai und Peking betroffen

Zu den von Absenkung stark betroffenen Städten gehöre die Megacity Peking. Auch von Shanghai ist bekannt, dass sich Gebiete der Stadt im vergangenen Jahrhundert bis zu drei Meter absenkten.

Die Forscher werteten Satellitenmessungen von 82 chinesischen Großstädten mit 74 Prozent der Stadtbevölkerung des Landes zwischen 2015 und 2022 aus. Von Absenkungen um mehr als drei Millimeter ist demnach rund ein Drittel (29 Prozent) der Bevölkerung dieser Städte betroffen.

Stand 2020 lebten den Forschenden zufolge insgesamt 920 Millionen Menschen in den städtischen Gebieten Chinas - davon geschätzt etwa 270 Millionen auf sinkendem Boden, berichtet die APA.

270 Millionen Menschen betroffen

Die Bodenabsenkungen könnten langfristig vor allem in den dicht besiedelten Küstenregionen Folgen haben, warnen die Forschenden. Durch die Kombination von Bodenabsenkung und Meeresspiegelanstieg drohten dort in den nächsten hundert Jahren etwa ein Viertel der Flächen unter Meeresspiegelniveau zu sinken. Für große Bevölkerungsgruppen bedeute das ein erhebliches Überschwemmungsrisiko. Hinzu kämen direkte Schäden an Gebäuden und Fundamenten, Infrastruktur und Kanalisation.

Das Absinken des Bodens wird mit einer Reihe von Faktoren in Verbindung gebracht, darunter die Entnahme von Grundwasser und das Gewicht von Gebäuden. China habe in den vergangenen Jahrzehnten eine der schnellsten und umfangreichsten Stadterweiterungen in der Geschichte der Menschheit erlebt, hieß es von den Forschenden, berichtet die APA. Schon jetzt würden in Großstädten zunehmend Fälle von Bodensenkungen gemeldet.

Katastrophen wegen absackender Böden hätten in China in den vergangenen Jahrzehnten bereits hunderte Tote und Verletzte jährlich sowie immense wirtschaftliche Schäden verursacht.

Die Bilder des Tages

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen