Todes-Drama in Deutschland
"Ehrenmord" – darum musste Ronja (15) sterben
Die Vorwürfe erschüttern: Ein 15-jähriges Mädchen ist mutmaßlich wegen seines Lebenswandels von den eigenen Eltern misshandelt und getötet worden.
Der Fund einer Mädchenleiche am Rheinufer in Worms, Rheinland-Pfalz, sorgte am Montag über die Grenzen hinaus für Entsetzen. Der schreckliche Verdacht der Behörden: Die 15-jährige Ronja könnte von ihren eigenen Eltern getötet worden sein.
Sowohl die 34-jährige Mutter als auch der 39-jähriger Vater, beide sind afghanische Staatsangehörige, sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Das Motiv hinter der Bluttat ist schauerlich. Die Ermittler vermuten einen Ehrenmord. Die Eltern seien "mit dem Lebenswandel" ihrer jugendlichen Tochter nicht einverstanden gewesen.
Gewürgt und geschlagen
Es war Ronjas Mutter, die das Verbrechen der Polizei im etwa 120 Kilometer entfernten Primasens angezeigt hatte. Daraufhin wurde die Suchaktion am Rheinufer gestartet. Ob der Fundort auch der Tatort war, ist noch Gegenstand der laufenden Untersuchungen. Gegenteilige Hinweise gebe es aber nicht.
Fix ist seit Mittwoch dafür, dass die 15-Jährige ertrunken ist. Wie "Focus" nun enthüllt, wurden an Ronjas Körper auch "Einblutungen der Halsmuskulatur und Hämatome im Bereich des Oberkörpers und der Extremitäten" festgestellt. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Alexander Fassel nach der erfolgten Obduktion. Das bedeutet, dass das Mädchen vor seinem Tod höchstwahrscheinlich gewürgt und geschlagen worden war.
Die beiden beschuldigten Eltern haben sich gegenüber der Polizei zu dem Tatvorwurf eingelassen, mehr könne aber nicht gesagt werden – aufgrund der laufenden Ermittlungen.
Vater und Mutter sind beide in Pirmasens ansässig, aber an unterschiedlichen Adressen gemeldet. Die Tochter hätte dabei die Wohnhaft bei ihrer Mutter gehabt.
Der 39-jährige Vater habe eine Aufenthaltsgestattung, die 34 Jahre alte Mutter eine Niederlassungserlaubnis.