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"Edna & Harvey: The Breakout Anniversary" im Test
Keine Erinnerungen, ein sprechener Plüschhase und jede Menge skurrile Ereignisse prägen dieses klassische Point-and-Click-Adventure.
Edna erwacht ohne jede Erinnerung an ihre Vergangenheit. Sie trägt einen weißen Kittel, sitzt in der Gummizelle einer Nervenheilanstalt. Ratschläge erhält sie von Harvey, einem blauen Stoffhasen, den sie mit sich führt. Edna hat zwar keine Ahnung, wie sie an diesen Ort kam, doch eines ist sicher: Sie will raus. Das ist die simple Prämisse des ursprünglich 2008 erschienenen Point-and-Click-Adventures "Edna & Harvey: The Breakout". Zehn Jahre später erschien ein Remake mit neuer Grafik, das es nun auch auf die Nintendo Switch geschafft hat.
Gefangen im Irrenhaus
"Edna & Harvey: The Breakout" ist ein klassisches Point-and-Click-Adventure – will heißen mit jeder Menge skurriler Situationen und Figuren. In der Anstalt tummeln sich etwa ein Mann im Bienenkostüm oder zu die pseudo-siamesischen Zwillingen Hoti und Moti. Nicht minder bemerkenswert ist der Anstaltsleiter Dr. Marcel, der nichts unversucht lässt, um Edna von der Flucht abzuhalten.
Ganz gentretypisch sind die Dialoge gespickt mit beißendem Witz und zahlreichen Anspielungen auf die Popkultur. Das Besondere: Edna spricht nicht nur mit anderen Insassen und Harvey, der eigentlich eine Ausbildung ihrer eigenen Psyche ist, sondern – geistiger Krankheit sei "Dank" – mit ganz normalen Gegenständen. Die sind manchmal sogar ganz hilfreich und geben Tipps zum Lösen der teils doch arg absurden Rätsel.
Umständliche Steuerung
Wer Point-and-Click-Adventures mag, wird auch "Edna & Harvey: The Breakout" mögen. Doch es ist die Frage, ob man das Game auf der Nintendo Switch spielen muss. Denn eine Tocuhscreen-Steuerung haben sich die Entwickler leider gespart und das Bewegen eines Cursors mittels Analogsticks ist dann doch ein bisschen umständlich. Auf dem PC ist das Abenteuer sicher am besten.
Egal in welcher Fassung: Das Remake kann sich durchaus sehen lassen. 2008 erschien das Game noch im verpixelten 4:3:-Format, für die Neuauflage wurden alle Charaktere und Hintergründe neu gezeichnet und das Seitenverhältnis auf moderne Stadards angepasst. Für alle, die sich an den alten Zeichnungen mit dem doch größeren "Trash"-Faktor erfreuen wollen, gibt es zudem die Option, jederzeit zwischen alter und neuer Grafik zu wechseln.
Fazit
Man kann natürlich die Frage stellen, ob ein Point-and-Click-Adventure – noch dazu eines mit so niedrigen Hardware-Anforderungen (es erschien sogar für Smartphones) – unbedingt auf einer Konsole gespielt werden muss. Lautet die Antwort "Ja", bekommt man ein schönes, klassisches Game auf der Nintendo Switch. Bevorzugt man den PC, kann man das Spiel ganz einfach dort erleben. Für Genre-Liebhaber lohnt es sich auf jeden Fall.